Es geschehen noch Zeichen und Wunder in diesen denkwürdigen Zeiten: Triumph rüstet jetzt beide großen Scrambler-Modelle mit einer 6-Achsen-Sensoreinheit (IMU) aus und legt bei der 1200 XE noch eine Stylema-Bremse drauf, also Brembos Superbike-Anker. Trotzdem sinken die Preise um 400,-- Euro (1200 XE) beziehungsweise 850,-- Euro (1200 X). Darauf ein dreifaches Hooray.
Das will sie
Alle Fahrer abholen, die sich nicht wirklich zwischen Adventure Bike und Naked Bike entscheiden können. Scrambler bieten naturgemäß den Vorteil, auf der Straße und im Gelände für hohen Fahrspaß zu sorgen. Hoch war dabei laut Kundenbefragung oft das Problem: Viele potenzielle Käufer schreckten vor den hochbeinigen 1200er Scramblern zurück, so Triumph. Deshalb wurde aus der XC (200 mm Federweg vorn und hinten, 840 mm Sitzhöhe) jetzt die 1200 X. Vorn und hinten 170 mm Federweg, Sitzhöhe 820 mm (mit niedriger Sitzbank 795 mm), straßenoptimierte progressive Dämpferabstimmung. Der Unterschied zur 1200 XE ist jetzt beachtlich: Die setzt weiter voll auf Offroad-Abenteuer mit ihren gewaltigen Federwegen (250 mm vorn und hinten, 870 mm Sitzhöhe). Bei den Komponenten hat Triumph vermeintlich etwas abgespeckt: Bislang federte vorn eine 47-mm-Showa-Gabel, hinten gab es Öhlins-Elemente. Jetzt kommen an beiden Modelle Marzocchi-Elemente (XE: voll einstellbar) zum Einsatz. Und die machen ihre Sache wirklich sehr, sehr gut.
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Fahrtests: Royal Enfield Himalayan, Suzuki V-Strom 800, Triumph Scrambler 1200 X & XE, Suzuki GSX-S1000GX
Motorräder: Ducati Multistrada V4 RS, MV Agusta LXP Orioli, Voge DS900X, Honda CB1000 Hornet, Honda NX500, Honda CBR500R, Kawasaki Ninja 500 SE & Z500, Suzuki GSX-8R, Zero Motorcycles, Moto Morini X-CAPE 1200, Honda CBR1000RR-R Fireblade/SP, Honda CBR600RR, mehr HondaCB500 Hornet, Royal Enfield Himalayan Elektro, Kawasaki Z7 Hybrid, Moto Morini Milano, Moto Guzzi Stelvio, CF-Moto NK125 & 450MT, Aprilia RS 457, Royal Enfield Meteor Aurora, Moto Morini Carsaro, Benelli Tornado 500, Moto Guzzi V85, Yamaha XSR 900 GP, KTM 650 Adventure, KTM 990 Adventure, KTM 990 SMT, KTM 390 Adventure, BMW M 1000 XR, BMW R 12 nineT
Touren: Weserbergland & Sauerland, Singapur & Malaysia
Tests: Shoei GT-Air 3, Michelin Scorcher Adventure, Touratech Compañero Rambler, Modeka Trohn
Magazin: Honda E-Clutch, Ducati Offroad Experience, BMW ConnectedRide Smartglasses
Zuletzt aktualisiert: 23.12.2023
6 Seiten Reportage als PDF
Zuletzt aktualisiert: 15.12.2023
Fahrtests: Royal Enfield Himalayan, Suzuki V-Strom 800, Triumph Scrambler 1200 X & XE, Suzuki GSX-S1000GX
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Touren: Weserbergland & Sauerland, Singapur & Malaysia
Tests: Shoei GT-Air 3, Michelin Scorcher Adventure, Touratech Compañero Rambler, Modeka Trohn
Magazin: Honda E-Clutch, Ducati Offroad Experience, BMW ConnectedRide Smartglasses Das bietet sie
Saucoole Optik, zeitgemäße Vernetzung, mächtig Bums und moderne Assistenzsysteme. Beide Scrambler-Modelle haben serienmäßig eine 6-Achsen-Sensormesseinheit (IMU) an Bord. Die regelt die Traktionskontrolle und das ABS schräglagenabhängig und orchestriert deren Zusammenspiel mit den Fahrmodi. Fünf sind es bei der Scrambler 1200 X, sechs bei der 1200 XE (plus Off-Road Pro). Voll-LED-Beleuchtung ist serienmäßig. Die Blinker und das Rücklicht hat Triumph geschrumpft. Der Auspuff wurde optimiert: Er bietet jetzt unter anderem mehr Durchlass und soll weniger Hitze abstrahlen. Auf Kniehöhe bleibt es natürlich warm; das ist leider der Preis für den stilprägenden, hochgelegten Doppelauspuff.
Das kann sie
Entspannt cruisen, hochmotiviert Kurven verschlingen, unerschütterlich durchs Gelände pflügen. Und sogar reisen. Mit Sozius. Der Beifahrer findet auf der langen, angenehm gepolsterten Sitzbank bequem Platz. Nur mit dem Gepäck wird es eng. Bauartbedingt kann nur einseitig eine Gepäcktasche montiert werden. Für weiteres Reise-Equipment bleiben die Gepäckbrücke und ein Tankrucksack. Im Zubehörshop von Triumph gibt es reichlich Auswahl. Auf der Straße kann die Scrambler locker mit nahezu allen Bike-Gattungen mithalten. Der bewährte Twin baut früh Druck auf. Das maximale Drehmoment liegt jetzt 250 Umdrehungen früher an (110 Nm bei 4.250 Touren), gleiches gilt für die Leistung (90 PS bei 7.000 Touren), die Höchstgeschwindigkeit beträgt 176 km/h. Da der Fahrer aufrecht und ungeschützt im Fahrtwind sitzt, reicht das vollkommen. Optional nimmt ein transparenter Tourenwindschild Druck von der Brust.
Das bleibt in Erinnerung
Die unfassbare Leichtigkeit, mit der die 1200 XE durchs Gelände pflügt. Die voll einstellbaren Dämpfer bügeln souverän alle Boden-Nickeligkeiten platt; 250 mm Federweg lassen den Fahrer über den Dingen thronen. Die Stehposition beim Fahren ist exzellent; sitzend passen selbst Zwei-Meter-Hünen ins Fahrerdreieck. Im Modus Off-Road Pro können alle elektronischen Fahrhilfen lahmgelegt werden. Im klassischen Offroad-Modus (X und XE) bleiben das Vorderrad-ABS und die Traktionskontrolle aktiv. Beide greifen aber später und moderater ein; die Traktionskontrolle lässt dabei Gaudi machende Hinterrad-Drifts zu.
Fazit
Triumph hat das Profil des Scrambler-1200-Duos optimiert. Die 1200 X ist jetzt stärker in Richtung Straßenbike positioniert, die 1200 XE bleibt der Offroad-Hero. Kernig sind sie beide, dazu technisch voll auf der Höhe der Zeit und in gewohnter Triumph-Manier sehr wertig gemacht. Der Knaller ist der gesenkte Preis. In Deutschland geht es jetzt bei 13.795,-- Euro los für die 1200 X. Die XE kostet 1.500,-- Euro mehr (ab 15.295,-- Euro).
Pro - voll einstellbares Fahrwerk (XE)
- früh anliegendes Drehmoment
- hohes Sicherheitsniveau (IMU)
- sehr cooler Auftritt
- smarte Konnektivität
Contra - Hitzeabstrahlung des Auspuffs
- Gepäck nur einseitig montierbar