Die neue Yamaha Tracer 700 - erste Fahreindrücke

02.03.2020
| Lesezeit ca. 2 Min.
Hanspeter Küffer
Francesc Montero, Jonathan Godin
Eigentlich machte die Yamaha Tracer 700 ja bereits bis anhin alles richtig. Dennoch stand der schnörkellose Mittelklasse-Allrounder ungerechterweise seit seinem erste Auftritt vor vier Jahren nicht bloß im Schatten der großen Dreizylinder-Schwester Tracer 900, er musste sich von allem Anfang an auch hinter dem mit dem gleichen, CP2-Motor ausgerüsteten Bestseller MT-07 anstellen. Aufgehübscht und technisch aufgewertet dürfte die 2020er Tracer 700 nun nicht nur den erfolgsverwöhnten Geschwistern sondern auch diversen Mitbewerbern anderer Marken heftig am Lack kratzen.
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Es scheint nun so, als ob sich die Designer nicht mehr am gleichnamigen großen Schwestermodell orientierten, sondern sich wohl eher von der YZF-R1 inspirieren ließen. Insbesondere der markanten Front mit schlitzförmigen Positionsleuchten und winzig-kleinen LED-Rundscheinwerfern ist eine gewisse Ähnlichkeit zum Yamaha Supersportler nicht abzusprechen. Deutlich weniger kantig gezeichnete seitlichen Verkleidungen, schnörkelloses Heck und coole Handschützer untermauern den sportlich orientierten Adventure-Look. Mit TFT kann das neue Display zwar nicht auftrumpfen, mit Kontrast und guter Ablesbarkeit dagegen schon. Dazu kommt, dass der mit einer Hand während der Fahrt um 65 Millimeter verstellbare Windschild ordentlich Schutz bietet.
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Als erstes der diversen Yamaha CP2-Modelle schafft die Tracer 700 die Euro-5-Homologation und das ohne negative Auswirkungen – im Gegenteil. Der 689 ccm große Reihenzweier liefert ab 2.500 U/min ordentlich Druck, viel Dampf im der Mitte und selbst im obersten Bereich noch mächtig Drehfreude. Für Solofahrer reichen die 75 PS locker, zumal das Aggregat in jeder Drehzahl sauber ans Gas geht und kraftvoll beschleunigt. Fahrmodi und Traktionskontrolle sind nach wie vor nicht an Bord, doch dafür ist der Preis von 8.499,-- Euro weiterhin ein echtes Schnäppchen.

Die Sitzhöhe ist um 5 auf 840 Millimeter angewachsen, der Lenker ist beachtliche 34 Millimeter breiter. Die Fahrwerkgeometrie bleibt indes unverändert. Die weitgehend aufrechte Sitzposition ist entspannt und selbst auf längere Distanzen bequem. Die Federelemente sind eher komfortorientiert abgestimmt, wobei neu Federvorspannung und Zugstufe variiert werden können. Mit vollem 17-Liter-Tank bringt die neue Yamaha Tracer 700 lediglich 196 Kilogramm auf die Waage und schafft dadurch beste Voraussetzungen für leichtes, agiles Handling und einfaches Manövrieren im Stand, was nach rund 250 Kilometern Testfahrt vollumfänglich bestätigen können.

Einen ausführlichen Fahrbericht gibt es in der Motorradlust PUR - Motorräder 01/2020 ab dem 03.04.2020 im Handel erhältlich.
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