Firmeninsolvenzen – Ernüchterung statt Elektro-Euphorie

​​​​​​​Mehrere Hersteller elektrischer Einspurfahrzeuge mussten in jüngster Zeit abdanken. Nun hat es auch Eysing aus Holland und Vässla aus Schweden erwischt.
15.03.2024
| Lesezeit ca. 2 Min.
Mario Hommen/SP-X
Eysing
Während die traditionelle Motorradbranche abgesehen von wenigen Ausnahmen noch im Dornröschenschlaf liegt, was elektrische Mobilität angeht, schossen vor allem im Segment der E-Mopeds zahlreiche Start-ups aus dem Boden, aber auch neue Motorradmarken entstanden. Dass die Situation weiterhin schwierig ist, zeigen im Hinblick auf den elektrischen Motorradmarkt, die schwachen Zulassungszahlen. Aber auch im Moped und Roller- und Scootersegment kommen immer mehr Hersteller in finanzielle Nöte. So musste Cake vor kurzem Insolvenz anmelden. Auch RGNT und Kumpan sind oder waren in existenziellen Schwierigkeiten. Nun streichen mit Eysing und Vässla zwei Anbieter zumindest vorrübergehend die Segel.

E-Moped-Hersteller Eysing ist pleite

Eysing E-Moped PF 40
Ende 2022 hat Eysing das mit Pininfarina entwickelte E-Moped PF 40 vorgestellt. Jetzt haben die Holländer das Ende ihrer Firma bekanntgegeben
Die Pleitenserie von Start-ups der E-Mobilität will nicht enden. Jetzt hat Eysing aus den Niederlanden den Stecker gezogen. Über Linkedin teilte das vor zehn Jahren gegründete Unternehmen mit, dass der Betrieb eingestellt wird. Über eine Fortführung der Marke in anderer Konstellation wurden keine Aussagen gemacht. Das Unternehmen produzierte bisher Elektromopeds mit auffälliger Retro-Optik, vorrangig für den niederländischen Markt. Ende 2022 wurde die PF 40 vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit der italienischen Designfirma Pininfarina entwickelt wurde. Aus der für dieses Jahr geplanten Markteinführung des rund 14.000,-- Euro teuren Topmodels wird wohl nichts.

Vässla insolvent – noch ein Elektro-Start-up pleite

Noch vor wenigen Jahren herrschte in Europa eine Verkehrswende- und Elektro-Euphorie, die viele Mobilitäts-Start-ups auf den Plan rief. Mittlerweile folgen viele Pleiten. Jetzt hat es Vässla erwischt.
Vaessla
Mit dem Bike hat Vässla ab 2021 ein interessant designtes E-Mofa angeboten. Jetzt ist das Start-up aus Schweden pleite
Das 2017 in Schweden gegründete Mobilitäts-Start-up Vässla ist insolvent. Wie CEO und Gründer Rickard Bröms via Linkedin mitteilte, wurde eine Verlängerung der 2023 eingeleiteten Unternehmensumstrukturierung gerichtlich abgelehnt. Vässla muss damit in Schweden, wie zuvor schon Ende 2023 der deutsche Ableger, offiziell Insolvenz anmelden. Bröms sieht allerdings Chancen für einen Neustart, unter anderem, weil er die Kostenstrukturen mit der Verkleinerung der Belegschaft von einst 60 auf nun 5 Mitarbeiter verbessern konnte. Für einen Neustart müssten allerdings neue Investoren her. Um diese buhlen mittlerweile viele insolvente Zweirad-Start-ups aus Schweden, Holland und Deutschland.

Angetreten ist Vässla 2018 zunächst in Schweden mit E-Scootern der Kleinkraftklasse. Später folgten unter anderem ein Deutschland-Ableger sowie das E-Mofa Bike und das Pedelec Pedal.
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