Einmal Vollausstattung, bitte. Bestellt man bei Bering die ultimative Rennkombi, bekommt man – logisch – die Ultimat-R. Der Einteiler wurde gemeinsam mit den von Bering ausgestatteten GP-Fahrern entwickelt und sollte dementsprechend höchste Ansprüche erfüllen.
Auf den Rennstreckeneinsatz zugeschnitten
Im Test wird dann auch schnell klar, woher der Wind weht. Alltagstauglich ist die Bering Ultimat-R definitiv nicht. Soll sie auch nicht. Sie gehört auf die Rennstrecke. Beim Einstieg sind etwas Entschlossenheit und ein gelenkiger Oberkörper gefragt, um das dicke Leder über die zweite Schulter zu bekommen. Funktionsunterwäsche ist dabei sehr hilfreich. Ist man einmal drin, sitzt die Ultimat-R dafür wie eine zweite Haut und ist saubequem. Aufrecht zu stehen fällt allerdings schwer. Der vorgekrümmte Schnitt ist an die Sitzposition auf dem Motorrad angepasst. An den Waden sind die Hosenbeine zudem kürzer geschnitten als gewohnt, wodurch sie leichter in die Rennstiefel passen.Gute Belüftung bei sommerlicher Hitze
Selbst bei strahlender Sonne, 35 Grad im Schatten und körperlicher Anstrengung auf der Rennstrecke bleibt das Klima in der Ultimat-R angenehm. Nicht nur das Leder an den Seiten der Kombi ist von den Achseln bis hinunter zu den Knien perforiert, auch das Stretchmaterial im Schritt und an den Innenseiten der Arme ist winddurchlässig. Gemeinsam mit den Lederdehnfalten an Ellenbogen, Knie, Schulter und Rücken sorgt es für optimale Bewegungsfreiheit auf dem Motorrad, die von der Kombi zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt wird. Der weiche Neoprenkragen am Hals lässt sich über eine große Lasche auch mit Handschuhen einfach öffnen und schließen. Das Gleiche gilt für die Reißverschlüsse mit ihren gummierten Zippern.
Hohes Sicherheitsniveau
Entsprechend ihrem Einsatzzweck ist Sicherheit das oberste Gebot der Ultimat-R. Bering kombiniert dafür Känguru- und Rindsleder. An den Unterschenkeln fällt es auffallend dick aus. Hartschalen aus Kunststoff verstärken die Schultern. An den Ellenbogen tragen sie zusätzlich Slider aus Titan. Die Ausstattung mit CE-Protektoren ist nicht nur vollständig, an Ellenbogen und Knien ist auch deren Position verstellbar. Neben Schulter- und Hüftprotektoren ist auch ein Protektor für das Steißbein integriert. Auf einen integrierten Rückenprotektor verzichtet die Ultimat-R. Nicht einmal eine Tasche ist dafür vorhanden. Offensichtlich geht Bering davon aus, dass die Rennkombi ohnehin über einer Airbagweste oder einer Schildkröte getragen wird. Über die Haltbarkeit bei einem Sturz können wir – zum Glück – bisher keine Aussage machen. Augenscheinlich trauen wir der Qualität von Material und Verarbeitung jedoch einiges zu.
Aerodynamisch ohne Fehl und Tadel
Aerodynamisch kann die Bering Ultimat-R noch einmal punkten. Auch auf der Speed Triple 1200 RS ohne jeden Windschutz sitzt sie flatterfrei am Körper. Der Höcker auf dem Rücken tut sein Übriges, sodass auch der Helm (Shark Spartan GT) auf den schnellen Geraden ruhig im Luftstrom liegt.
Passgenauigkeit
14 /15
Pro
- sitzt wie eine zweite Haut
Material/Verarbeitung
20 /20
Pro
- top verarbeitet
- hochwertiger Mix aus Känguru- und Rindsleder
- Kunststoffverstärkungen
- Titanslider
Tragekomfort
13 /15
Pro
- vorgekrümmter Schnitt auf dem Motorrad ideal
Contra
- abseits des Bikes unbequem
Praxistauglichkeit
13 /15
Pro
- auf der Rennstrecke in ihrem Element
- flattert nicht
- erlaubt volle Bewegungsfreiheit auf dem Motorrad
Contra
- schwieriger Einstieg
Ausstattung
7 /10
Pro
- für die Rennstrecke ideal ausgestatte
Contra
- Netz-Innenfutter fest vernäht
Wetter
7 /10
Pro
- gute Belüftung bei sommerlicher Hitze
Contra
- nicht wasserdicht
Sicherheit
15 /15
Pro
- sicherer geht es kaum
M&R
89/100 Punkte
Für den Einsatz auf der Rennstrecke können wir die Bering Ultimat-R beinahe uneingeschränkt empfehlen. Bei einem Preis von 1.199,99 Euro darf man das auch erwarten. Sie ist in den Größen S bis 4XL lieferbar und neben der gezeigten rot-schwarzen Ausführung auch in einer etwas schlichteren, schwarz-weißen Variante erhältlich.
Text: Thomas Kryschan, Fotos: Bering
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