Die Kategorie der Supersportler hatte es in den vergangenen zehn Jahren auf dem europäischen Motorradmarkt schwer. Einerseits sind die Erwartungen der Fahrer gestiegen und andererseits schränken immer strengere Abgasvorschriften die Hersteller bei der Entwicklung neuer Modelle ein. Rückgängige Absätze waren die Folge. Yamaha schlägt jetzt konsequent einen neuen Weg ein und präsentiert zwei neue Modelle ihrer legendären R1 ausschließlich für den Einsatz auf Rennstrecken in Europa.
Die R1 Race orientiert sich aufgrund der neuen Strategie noch deutlicher an den Vorbildern aus der MotoGP. Sie kommt mit Winglets, einem überarbeiteten Fahrwerk und einer neuen Brembo-Bremsanlage. So soll sie das „ultimative Rennstreckenerlebnis“ bieten, verspricht Yamaha.
Die Winglets an der R1 Race stammen direkt aus der MotoGP. Sie sollen ein besseres Gefühl für das Vorderrad vermitteln und mehr Rückmeldung beim Bremsen und beim Kurvenfahren liefern. Zudem helfen sie, die Wheelie-Neigung der Maschine besser kontrollieren zu können, so Yamaha. Die leichten, aber dennoch steifen Carbon-Teile sollen optisch an den MotoGP-Stil erinnern, ohne dabei Kompromisse beim restlichen Design der R1 einzugehen.
Die Upside-Down-Telegabel an der R1 Race kommt vom Zulieferer KYB und wurde komplett überarbeitet. Zug- und Druckstufe können am Gabelrohr eingestellt werden. Jedes Gabelbein hat darüber hinaus noch ein Ventil, das den Druck im Zylinder optimieren soll, indem es den Ölfluss im unteren Teil der Gabel regelt. Laut Yamaha soll das zu einem verbesserten Dämpfungsverhalten, einer besseren Rückmeldung und einer höheren Gesamtstabilität beitragen. Eine neue Beschichtung der Gabelrohre in einem dunklen Gold/Bronze-Ton soll zudem den Anspruch von Yamaha im Hinblick auf Leistung und Ästhetik unterstreichen. Die Vorderradbremse für die R1 Race kommt von Brembo. Mittels neuem Radial-Hauptzylinder und Stylema Monoblock-Bremszangen soll sie jetzt noch feiner dosierbar sein. Alles in allem hebe die Anlage die Bremsleistung der Yamaha auf ein „neues Niveau“, so die Japaner. Für eine effiziente Kühlung und eine stets optimale Bremsleistung seien die Bremszangen Luftstrom-optimiert.
Für ein angenehmeres Fahrgefühl und für noch mehr Grip habe man ein neues Material beim Sitzbankbezug verbaut. Die neue Bank soll den Fahrer besser ins Motorrad integrieren und damit eine bessere Fahrstabilität gewährleisten, ohne dabei die Gewichtsverlagerung zu beeinträchtigen.
Laut Yamaha ist der 998 ccm große CP4 Motor vom MotoGP-Motorrad YZR-M1 abgeleitet und leistet 200 PS. Der elektronische Gasgriff soll per Ride-by-Wire im Zusammenspiel mit allerlei elektronischen Helfern ein noch feineres Gefühl fürs Gas bieten. Außerdem erzeuge man mithilfe von Feder, Schieber und Umlenkung verschiedene Widerstandsstufen für ein natürliches Gefühl am Gasgriff. Die Yamaha R1 Race sei insgesamt kontrollierbarer und intuitiver zu fahren, so der Hersteller.
Die R1 GYTR kommt direkt aus der Rennsportabteilung von Yamaha und kann durch entsprechende Anpassungen noch feiner als die R1 Race auf die jeweiligen Bedürfnisse der Fahrer zugeschnitten werden – „Für ein noch ausgefeilteres Erlebnis auf der Rennstrecke“, so der Hersteller.
Yamaha verspricht mit der R1 GYTR eine nochmals verbesserte Leistungsabgabe über den kompletten Drehzahlbereich – speziell für die Rennstrecke. Mit einem breiten Spektrum an ECU-Einstellungen kann man so das Motorrad für jeden Fahrertyp in jeder Klasse einstellen und optimieren. Nicht nur softwareseitig, auch die Hardware wie Fußrastenanlagen und Lenker kann man, laut Yamaha, sehr individuell anpassen. Grundsätzlich seien GYTR-Komponenten leichter und machen daher die Maschine agiler. Der Schalldämpfer von Akrapovič, die 520er-Kettenräder mit 15 und 42 Zähnen 520er-Rennkette sollen die Leistung der R1 GYTR weiter steigern.
Die GYTR-Rennverkleidung besteht aus kohlenstoffverstärktem Fiberglas, was zusätzlich Gewicht einspart. Um den professionellen Anspruch auf der Rennstrecke weiter zu unterstreichen, bietet Yamaha das Motorrad in einer schwarzen Grundierung an, sodass es in den jeweiligen Teamfarben lackiert werden kann. Zudem kommt sie mit einem GYTR-Aufkleberset in den Handel. Der Rennsitz auf der R1 YGTR ist so gestaltet, dass er die Bewegungsfreiheit des Fahrers auf dem Motorrad weiter erhöht.
Die Brembo-Bremszangen aus der Stylema-Serie sind bei der R1 GYTR mit Rennbelägen ausgestattet, für eine „Bremsleistung auf Rennniveau“, verspricht Yamaha. Die Bremsleitungen kommen ebenfalls aus der Profi-Abteilung und sollen die Bremse noch mal verfeinern. Ebenfalls Racing-Like: Für die R1 GYTR gibt es keinen Schlüssel, lediglich einen Ein- und Ausschalter. Außerdem wird die Maschine mit einem Racing-Heckständer ausgeliefert.
Die R1 Race ist ab Anfang 2025 bei den Yamaha-Vertragspartnern erhältlich.
Die R1 GYTR kann ebenfalls ab Anfang 2025 über die GYTR Pro Shops bezogen werden.
R1 Race kostet 21.044,-- Euro (inklusive Nebenkosten), für die R1 GYTR muss man 30.189,-- Euro (inklusive Nebenkosten) auf den Tisch legen.