Neue Triumph Daytona 660 – Supersport trifft Mittelklasse
Triumph baut seine 660er-Familie aus: Mit der Daytona kehrt ein legendärer Name zurück. Die neue Topversion des Mittelklasse-Dreizylinders leistet 95 PS.
Bereits bis 2017 hatte Triumph mit der 675 eine Daytona im Programm, die von Fahrern hauptsächlich für ihre Agilität und den durchzugsstarken Dreizylinder geschätzt wurde. Seit Einstellung der Baureihe wurden die Rufe nach der Rückkehr einer Daytona – einem verkleideten Sportler der Mittelklasse – immer lauter. Jetzt haben die Entwickler in Hinckley sie erhört – und mit der Daytona 660 eine potente Nachfolgerin auf die Räder gestellt.
Motor und Getriebe
Herzstück ist der aus der Triumph Trident 660 bereits bekannte Dreizylinder-Motor. Durch Anpassung der Verdichtung und eine grundlegende Überarbeitung von Zylinderkopf, Kurbel- und Nockenwelle inklusive neuer Nockenprofile hat die Daytona jedoch deutlich mehr Leistung. Bei 11.250 U/min stehen satte 95 PS Leistung zur Verfügung. Darüber hinaus verspricht Triumph 69 Nm Drehmoment bei 8.250 U/min und viel Druck auch aus niedrigen Drehzahlen. Bei aller Sportlichkeit soll der Triple-Bums auch bei Fahrten im Alltag für die nötige Laufruhe und Souveränität sorgen. Die Einspritzung erfolgt dabei elektronisch und mit Multipoint-Einspritzung über eine elektronische Drosselklappe. Dies ermöglicht nicht nur eine insgesamt höhere und gleichmäßigere Leistungsabgabe, sondern auch den Einsatz eines Ride-by-Wire-Gasgriffs. Schaut man sich die Kurven für Leistung und Drehmoment an, baut sich die Power gleichmäßig auf. Fast übers gesamte Drehzahlband liegt ein gleichmäßiges Drehmoment an. Die nackten Zahlen versprechen zumindest einen ausgewogenen, runden Motor ohne Extravaganzen.
Übertragen wird die Leistung über ein manuelles Sechsgang-Getriebe und die Torque-Assist-Kupplung von Triumph. Wer möchte, kann einen Quickshifter nutzen. Dieser gehört allerdings nicht zur Serienausstattung und kann bei der Bestellung oder nachträglich hinzugefügt werden. Die Abgasanlage ist kompakt gestaltet, der 3-in1-Krümmer endet in einem kurzen Stummel-Auspuff mit Edelstahlverkleidung an der Unterseite. Erfreulich sind die hohen Wartungsintervalle. Triumph möchte die Daytona einmal jährlich oder alle 16.000 Kilometer in der Werkstatt sehen. Das schont den Geldbeutel und darf als Zuverlässigkeits-Versprechen des britischen Herstellers gesehen werden.
Fahrwerk und Bremsen
Das Gerüst der Daytona 660 ist ein Stahlrohrrahmen, der nicht nur den Motor, sondern auch die sportlichen Fahrwerkselemente trägt. Die bestehen vorn aus einer Upside-Down-Gabel mit Federelementen von Showa und 41 mm Rohrdurchmesser sowie einem Monoshock-Federbein von Showa an der Zweiarmschwinge hinten. Dort lässt sich die Federvorspannung elektronisch einstellen. Die Federwege betragen sportlertypische 110 mm am Vorderrad und 130 mm am Hinterrad. Und apropos Räder: Die Daytona 660 rollt auf Aluminium-Gussrädern mit 17 Zoll daher. Für die Verzögerung sorgen Triumph-Bremsen. Das Vorderrad bändigen eine schwimmende Doppelscheibe mit 310 mm Durchmesser und zwei radiale Vierkolbensättel das Motorrad. Am Hinterrad nehmen eine 220 mm Bremsscheibe und ein Einkolben-Schwimmsattel das Tempo raus. Mit 90 Prozent Tankfüllung bringt die Daytona 660 immerhin 201 Kilogramm auf die Waage. Das ist für einen Mittelklasse-Sportler mit 14-Liter-Tank vollkommen in Ordnung. Zum Vergleich: Die Yamaha R7 ist vollgetankt 13 Kilogramm leichter, die Honda CBR 650 R acht Kilogramm schwerer.
Ergonomie
Oberhalb der Gabelbrücke angebracht sind die Lenkerstummel, die in Abstimmung mit der zweigeteilten Sitzbank und den sportlich positionierten Fußrasten für ein gutes Gefühl im Fahrerdreieck sorgen sollen. Triumph verspricht ein optimales Gleichgewicht zwischen Komfort und Schräglagenfreiheit sowie eine gute Alltagstauglichkeit. Auch die Fahraufnahmen lassen erahnen, dass es zwar sportlich, aber nicht unbedingt supersportlich zugeht, nimmt man auf der Daytona 660 in 810 mm Höhe Platz. Für Menschen mit kürzeren Beinen hat Triumph eine niedrigere Sitzbank im Zubehör, die die Höhe um 25 mm auf nur 785 mm absenkt.
Zur Ausstattung der Daytona gehören die drei Fahrmodi Sport, Road und Rain, die sowohl Gasannahme als auch die Regelung der Traktionskontrolle ändern. Die Traktionskontrolle kann über das Menü im TFT-Farbdisplay auch separat deaktiviert werden. Nicht zur Serienausstattung gehört die Konnektivität des Displays. Wer den Haken bei der Bestellung setzt, kann sich per App eine Pfeilnavigation auf dem Display darstellen lassen, Musik steuern und eingehende Anrufe entgegennehmen. Diese Funktionen lassen sich über Pfeiltasten an der linken Lenkerarmatur steuern.
Zusatzausstattung
Wer seine Daytona weiter individualisieren möchte, dem stehen über 30 Optionen zur Verfügung. Diese beinhalten optische Veränderungen wie Öleinfülldeckel und Soziussitzverkleidung oder technische Veränderungen wie einen Schaltassistenten mit Blipper-Funktion, Reifendruckkontrollsystem oder beheizte Griffe. Als Gepäck stehen Tankrucksack und Hecktasche zur Verfügung, elektrisch kann eine USB-Buchse unter der Sitzbank weiterhelfen. Für Inhaber des A2-Führerscheins wird es außerdem einen Umrüstsatz mit einem geänderten Gasgriff geben, der die Leistung auf 48 PS reduziert.
Preis, Farben und Verfügbarkeit
Wer sich die Daytona 660 bestellen will, hat farblich die Optionen Snowdonia White, Carnival Red und Satine Granite zur Verfügung. Triumph ruft inklusive Mehrwertsteuer und ohne Liefernebenkosten in Deutschland einen Preis von 9.795,-- Euro auf. In Österreich werden inklusive Frachtkostenpauschale, Nova und der gesetzlichen Mehrwertsteuer 10.695,-- Euro fällig. Ausgeliefert wird der neue Mittelklasse-Sportler laut Triumph voraussichtlich ab Ende März.