Strahlender Sonnenschein, kein Wölkchen weit und breit. Barcelona zeigt sich von seiner besten Seite für den neuen BMW CE 04. Okay, ein paar Grad mehr dürfte das Thermometer gern melden, aber egal, wir sind ja nicht zum Bräunen hier. BMW Motorrad lädt in der spanischen Hafenmetropole zur ersten Testfahrt mit dem Nachfolger des E-Großrollers C evolution. Und sorgt für mächtig Aufsehen auf den Straßen.
Auffällig wie ein Außerirdischer
Seit dem Launch der ersten Pressefotos des BMW CE 04 Elektro-Scooters war es absehbar: Der futuristische Maxiscooter fällt im Gewimmel der Abertausenden von Rollern auf wie ein Außerirdischer im Kilt. Wir sind auf der „Avantgarde Style“-Version unterwegs: transparenter orangefarbener Mini-Windschild, dunkelgrauer Lack, schwebendes Sitzbügelbrett mit orangefarbener Soziusfläche, schwarze Scheibenräder, freistehendes Hinterrad. Dazu der riesige Radstand von 1.675 mm. Flach und lang (2.285 mm) und schmal und gänzlich anders. Abgefahren. In echt noch mehr als auf Fotos. Extravagant, aber nichts für voluminöse Integralhelme: das seitliche Staufach. Es öffnet auf Tastendruck. Wie das belüftete (!) Handyfach mit USB-C-Anschluss.
132 Seiten, u. a. mit folgenden Themen: Motorräder: Triumph Tiger Sport 660, Wintertest: Wacker durch den Winter, Indian Scout Rogue, Ducati MotoE, Die Rückkehr der Tourenmaschinen, Honda CRF1100L Africa Twin, KTM 1290 Super Adventure S, BMW R 1250 GS, Harley-Davidson Pan America, Ducati Multistrada V4, Suzuki V-Strom 1050XT, Triumph Tiger 1200, neue Harley-Modelle,mehr Vespa Elettrica Red, BMW CE 04 Touren: Alpenquerung; Nordböhmen; Eastern Sierra
Verbrenner im Test – Vespa GTS 300 SuperSport – ein Tag in Rom, Honda ADV350 Los, zieh dich an! – Jacken & Handschuhe für den Alltag E-Roller & E-Bikes im Test – Watt am Wasser – Yamaha NEO‘s, BMW CE 04 – futuristischer Elektro-Großroller, Piaggio 1 Active – Stromer mit 60 km/h Spitze, Kumpan 54i:gnite – der feine Kumpel vonmehr nebenan, E-Urban-, E-Gravel- und E-Mountainbike von Yamaha Neue Verbrenner für 2023 – Suzuki Burgman Street 125EX, Für alle Picknicker – Vespas Primavera Special Edition „Pic Nic“, Honda: SH350i, SH150i, SH125i, Vision 110 & PCX 125, Peugeot XP400 Allure & XP400GT, Vespa Primavera, 946 & GTV E-Mobility für 2023 – Segway E300SE, Piaggio 1 – mehr Power für den Elektroflitzer, Metorbike B196-Erweiterung – Mit B196 quer durch Europa? Elektro & Verbrenner – 52 Alternativen zum Auto
Motorräder: Fahrbericht: Triumph Tiger Sport 660, Wintertest: Wacker durch den Winter, Indian Scout Rogue, Ducati MotoE, Die Rückkehr der Tourenmaschinen, Wer baut das beste Adventure-Bike?, Honda CRF1100L Africa Twin, KTM 1290 Super Adventure S, BMW R 1250 GS, Harley-Davidson Pan America, Ducati Multistrada V4, Suzuki V-Strom 1050XT, Triumph Tiger 1200, Acht neue Harley-Modellemehr mit 117 cui
Roller: Vespa Elettrica Red, Elektroroller im Test: BMW CE 04
Touren: Der Länge nach … transalpin: Alpenquerung; Nordböhmen: Vom Erzgebirge nach Böhmen; Ein Trip entlang der Eastern Sierra: Kalifornien
Tests: KTM Terra Adventure, Heidenau K60 Ranger, Spidi Vintage
Magazin: Omega-1: Revolutionäres Motorenkonzept, Motorradmessen & Events, Zulassungszahlen, Keine Zeit zu sterben: James Bond
Two Wheels ist das Magazin für alle, die sich für urbane Mobilität auf zwei Rädern interessieren. Eine Mischung aus Alltagsnutzen, harten Fakten und Emotionen, die die Faszination Zweirad ausmachen. Alle über Roller, 125er, Elektro & Co.
Themen in dieser Ausgabe: Verbrenner im Test Vespa GTS 300 SuperSport – ein Tag in Rom Hondamehr ADV350 – X-ADV geteilt durch zwei
E-Roller & E-Bikes im Test Watt am Wasser – Yamaha NEO‘s BMW CE 04 – futuristischer Elektro-Großroller Piaggio 1 Active – Stromer mit 60 km/h Spitze Kumpan 54i:gnite – der feine Kumpel von nebenan E-Urban-, E-Gravel- und E-Mountainbike von Yamaha
Neue Verbrenner für 2023 Suzuki Burgman Street 125EX Für alle Picknicker – Vespas Primavera Special Edition „Pic Nic“ Honda: SH350i, SH150i, SH125i, Vision 110 & PCX 125 Peugeot XP400 Allure & XP400GT – X-ADV auf französisch Vespa Primavera, 946 & GTV
E-Mobility für 2023 Segway E300SE Piaggio 1 – mehr Power für den Elektroflitzer Metorbike – Rückkehr der Klassiker – aber elektrisch
B196-Erweiterung Mit B196 quer durch Europa?
125er-Roller – die Alleskönner: Marktübersicht Leichtkraftroller Aprilia SR GT 125, Aprilia SR GT 125 Sport, Honda Forza 125, Honda SH125i, Honda SH Mode 125, Honda PCX 125, Honda Vision 110, Honda Super Cub C125, Kymco DT X 125i ABS, Agility Carry 125i ABS/CBS, Malaguti Madison 125, Malaguti Mission 125, Peugeot Django 125 ABS, Peugeot Pulsion 125 Active, Peugeot Tweet 125 Active & GT, Suzuki Burgman Street 125EX, Piaggio Liberty 125/S 125, Piaggio Medley 125/S 125, Suzuki Address 125, Suzuki Avenis 125, Vespa GTS 125, Vespa Primavera 125, Vespa Sprint 125, Voge Sfida SR 125, Yamaha D’elight, Yamaha NMAX 125, Yamaha XMAX 125/Tech MAX
Beim Start vorm Hotel knipsen drei von fünf Passanten ihre Smartphones voll. An der Ampel wartet eine Roller-Rotte – sie verpasst fast die Grünphase. Dann mal hinterher, „keyless“ natürlich, der Schlüssel schlummert in der Manteltasche. Zum Aufwecken des E-Motors muss die Hinterradbremse gezogen werden, sonst passiert nichts beim Herunterschieben der Anlassertaste. Die Ereignisverkettung kennt man vom Big Boxer BMW R 18, der nur unwesentlich länger ist als der BMW CE 04 (2.440 mm, Radstand 1.731 mm). Bloß dass einen hier beim Start nichts durchschüttelt.
Auftakt einer elektrischen Modelloffensive
Wie alle künftigen „urbanen Modelle“ der Bayern fährt der BMW CE 04 rein elektrisch, also emissions- und weitgehend lärmfrei. Motor und Hochvoltbatterie sind eine Eigenentwicklung und werden im BMW Motorrad Werk Berlin-Spandau endmontiert. Alle 18 bis 24 Monate soll dort ein neues Elektromodell von den Bändern laufen. Nach dem CE 04 dürfte der bereits als Konzept vorgestellte CE 02 an der Reihe sein. Als Fun-Vehikel für die A1-Jugend. 16-Jährige dürfen auch jetzt schon elektrisch Gas geben auf dem „Berlin built“-Scooter: Der maximal 31 kW (42 PS) starke BMW CE 04 kommt als „L3e-A1“ auf offiziell 11 kW (15 PS). De facto bringt er es auf eine Maximalleistung von 23 kW (31 PS). Da dürfte der Jugend Hören und Sehen vergehen.
Reichweite von 130 km, etwas weniger mit A1-Führerschein
Der legale Trick dahinter ist die Leistungsvorgabe für die A1-Klasse: Maximal 0,1 kW pro 10 Kilogramm Fahrzeuggewicht schreibt der Gesetzgeber vor. Macht beim fahrfertig 231 kg schweren BMW CE 04 stolze 23 kW. Die vorgeschriebene sogenannte Dauernennleistung von 11 kW wird per Software erreicht, zudem muss die Kapazität der Hochvoltbatterie von 8,9 auf 6,0 Kilowattstunden (kWh) „gedrosselt“ werden. Das beschränkt auch die elektrische Reichweite auf maximal 100 km. Die offene Version schafft rund 130 km im urbanen Umfeld. „Das reicht dicke“, versichert Markus Schramm, Chef von BMW Motorrad. „Mehr sind die Kunden des C evolution auch nicht gefahren an einem Tag.“ Meist waren es sogar deutlich weniger.
Jahrelange Erfahrungen in Metropolregionen
Sechs Jahre lang, von 2014 bis 2020, lieferte die erste Generation des E-Großrollers wichtige Erkenntnisse übers elektrische Großrollerfahren in Metropolen. Mehr als die Hälfte der rund 8.000 Einheiten ist im Großraum Paris unterwegs. In Barcelona hat die Polizei ein paar C evolution im Fuhrpark. Der Nachfolger ist bereits konfigurierbar, unter anderem mit Blau- und Orangelicht, programmierbarem Laufband und speziellem Seitenkoffer, der vorerst den Behördenfahrzeugen vorbehalten bleibt. Für „zivile“ Kunden gibt es unter anderem lässige, wasserdichte Softbags.
Vier Stunden und 20 Minuten dauert das Aufladen an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose (10 A), so der Akku leer ist. Von null auf 80 Prozent werden rund 3,5 Stunden fällig. Bei 30 Ampere Ladestrom sinkt die Dauer auf 1:40 h beziehungsweise 1:05 h. Kommt eine der optionalen Wallboxen mit 6,9 kW Ladeleistung statt der serienmäßigen 2,3 kW ins Spiel, dauert es von 20 auf 80 Prozent Ladeleistung rund 45 Minuten. Bei der A1-Version bewegt sich der Ladekorridor zwischen 3:30 h und 50 Minuten.
Elektro-Scooter mit drei Fahrmodi serienmäßig, ein Modus als Anreiz
Vier Fahrmodi hat BMW Motorrad komponiert für den BMW CE 04. Drei davon – Eco, Rain, Road – gibt es wie das langgestreckte 10,25-Zoll-TFT-Display serienmäßig. Der Modus Dynamic kostet extra. Eine lohnenswerte Investition. Der BMW CE 04 beschleunigt damit wie mit der Zwille abgefeuert. Smarte 2,6 Sekunden bis City-Tempo 50 gibt BMW an, dazu 9,1 Sekunden bis Tempo 100 und 120 km/h Spitze. Der Verbrauch liegt bei 7,7 kWh/100 km. Im Schubbetrieb wird automatisch rekuperiert, also Bremsenergie umgewandelt und in die Batterie zurückgespeist. Das macht den BMW CE 04 nicht zum Perpetuum mobile, aber das Bremsen weitgehend überflüssig, speziell in diesem Modus und im Eco-Modus.
Alleinstellungsmerkmal des BMW CE 04 im Wettbewerb
Die elektrische Motorbremse gehört wie das laut- und kupplungslose Beschleunigen zu den großen Stärken der Elektromobilität. Besonders in modernen Metropolen wie Barcelona kommt man sich vor, als sei man Teil einer überlegenen Antriebszukunft. Fahrer des BMW C evolution kennen das bereits. Jedem anderen sei versichert: So fährt die Zukunft im urbanen Raum. So und nicht anders. Entspannt, dynamisch, souverän federnd, trotz des langen Radstands agil. Beim Rangieren hilft ein Rückwärtsgang. Der Wetterschutz ordnet sich dem Design unter. Sei’s drum. Man kann nicht alles haben. Sieht man es positiv, wird dem Fahrer im Sommer ausreichend Fahrtwind zugeführt. Die luftgekühlten Oberschenkel im Winter, pfff, Decke drüber.
Fazit BMW CE 04
Mit dem BMW CE 04 hat BMW Motorrad weiterhin ein Alleinstellungsmerkmal am Markt: Bislang hat kein Wettbewerber einen Elektroroller dieses Kalibers im Angebot. Optisch schon mal gar nicht.