Die von den Schweizer Veredlern VTR Customs entworfene R 18 „IRON ANNIE“ orientiert sich dabei am Design der legendären Ju 52 und insbesondere an einer Maschine, die zwischen 1970 und 1984 in den USA im Lufthansa-Farbschema Grau-Schwarz unterwegs war. Der damalige Eigner Martin Caidin taufte den dreimotorigen Klassiker damals liebevoll „IRON ANNIE“.
Einzigartiges Design
Die Ju 52 wurde auch durch ihr Design zum Klassiker. Das vernietete Aluminium-Wellblech der Außenhülle genauso, wie die ikonische gelbe Motorenverkleidung der „IRON ANNIE“. Auch die Vernietung der Teile und der schlanke, stromlinienförmige Flugzeugkörper begründeten eine echte Legende. Davon ließ sich ein Architekt inspirieren und beauftragte die Firma aus dem schweizerischen Schmerikon ein Custombike mit zahlreichen Aviatik. Stilelementen und nach dem Vorbild der Ju 52 „IRON ANNIE“ zu bauen.
Auf die Details kommt es an
Kein Wunder also, dass sich auch am Motorrad all diese Details wiederfinden. Doch einfach war dieser Prozess nicht.
„Eine der großen Herausforderungen bei der R 18 IRON ANNIE waren die nachempfundenen Kühlrippen im Bereich der Endschalldämpfer. Diese Teile in parallele und schöne Radien zu formen und gleichzeitig noch harmonisch zu befestigen, benötigte einige Versuche“,Daniel Weidmann, Inhaber von VTR Motorrad & VTR Customs.
Durch aufwendige Spenglerarbeiten gelang es dem Team nicht nur die Kühlrippen, sondern auch Tank, Seitenverkleidung, die stromlinienförmig lang gezogene Cockpit-Kanzel und das Heck von Hand aus Aluminium zu treiben. Eine weitere Hommage an den Flugzeugbau sind zahlreiche Linsenkopf-Nieten, die die Teile verbinden.
Als Ausgangsbasis für das Customizing-Projekt diente eine BMW R 18 First Edition. Daher wurde zunächst der Motor ausgebaut und schwarz lackiert. Sämtliche Chromteile wurden ebenfalls schwarz und auch die Gabelstandrohre erhielten einen schwarzen Überzug in Form einer DLC-Beschichtung (Diamond Like Carbon).
Eine tiefe, geduckte Linie wird von der um 7 cm gekürzten Gabel und einem höhenverstellbaren Wilbers-Federbein unterstützt. „Um das Motorrad zwischen den Rädern kleiner und filigraner wirken zu lassen, haben wir große 18- und 21-Zoll-Räder von Kineo anfertigen lassen“, ergänzt Daniel Weidmann.
„Was uns fast etwas schmerzte, als wir all die handgemachten, blanken Alubleche schimmern und glänzen sahen, war die anschließende Lackierung. Mit dem Resultat sind wir aber außerordentlich zufrieden, weil die R 18 IRON ANNIE sich so noch deutlicher von unserer bekannten, ebenfalls im Aviatik-Style gehaltenen SPITFIRE unterscheidet“, fährt Daniel Weidmann fort.
Straßenzulassung und Einzelstück
Die R 18 „IRON ANNIE“ erhält eine Straßenzulassung und wird in ihrer neuen Heimat am Genfer See bisweilen für Erstaunen sorgen. Ein Preisschild für das Schmuckstück gibt es nicht, denn: Dem Kundenversprechen verpflichtet bleibt sie ein Unikat.