Elfriede Munsch/SP-X
Adobe Stock, Statista
Hotel oder Camping?
Vor allem in Deutschland dürfte viele Motorradfahrer diese Frage mit dem Wort „Hotel“ beantworten. Bequemer, weniger Gepäckprobleme und auch das Essen muss in den
guten Motorradhotels nicht selbst zubereitet werden. Spätestens, wenn wir über Skandinavien reden oder Fahrten an entlegene Ecken wird das Thema Camping und
Wildcamping natürlich immer größer und wichtiger.
Hotels in Deutschland schwächeln
Hotelübernachtungen | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
in Millionen | 201,1 | 104,1 | 107,02 | 173,25 | 190,67 |
Schauen wir uns aktuelle Statistiken an, so lässt sich jedoch ein Trend erkennen, der obige These allmählich wiederlegt. Während Hotelübernachtungen im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 zurückgegangen sind, können deutsche Campingplätze kräftig zulegen. Weiterhin ist eine Hotelübernachtung die mit Abstand beliebteste Übernachtungsoption der Deutschen, allerdings wird der Abstand deutlich geringer. Neben den zahlreichen Insolvenzen dürfte die hohe Inflation und die damit einhergehenden Preiserhöhungen mindestens eine Teilschuld an der Entwicklung tragen.
Camping boomt
Im vergangenen Jahr gab es auf deutschen Camping-Plätzen 42,3 Millionen Gästeübernachtungen, ein Plus gegenüber dem Jahr 2022 von 5,2 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) errechnet hat, lag die Übernachtungszahl von 2023 um 18,2 Prozent höher als die vom Vor-Corona-Jahr 2019 mit knapp 36 Millionen Gästeübernachtungen. Wie die Statista-Grafik auf Datenbasis von Destatis zeigt, sind die Übernachtungszahlen auf deutschen Camping-Plätzen in den vergangenen 10 Jahren von 26 Millionen kontinuierlich gestiegen. Nur in den von Reisebeschränkungen und Beherbergungsverboten geprägten Coronajahren 2020 und 2021 gingen die Zahlen zurück, blieben aber mit 34 und 32,9 Millionen auf hohem Niveau.