Florian Brings, Ralf Bielefeldt
Der Weg ins Glück führt von Göteborg schnurstracks nach Norden. Erst ein Stück über die langweilige Autobahn E45, einfach um Zeit zu gewinnen, und dann ab Vedbacka über kleinere, schon deutlich spaßbetontere Straßen mit zuckersüßen Namen wie Strandgatan oder Romelandavägen. Klingt nach Kurt Wallander auf heißer Spur, aber der ermittelt vier Fahrstunden weiter südlich im Küstenort Ystad. Da haben wir nichts verloren. Wir wollen nach Dalsland, auch bekannt als Land der Täler.
Harley-Kurztrip nach Västsverige
Willkommen in Schweden. Genau genommen in Westschweden oder Västsverige, um die Landessprache zu bemühen. Wandern, paddeln, Fahrrad fahren – dafür ist diese Bullerbü-artig anmutende Region unter Urlaubenden bekannt und ausgesprochen beliebt. Wir sind zum Biken hier. Das geht hier nämlich auch ganz vortrefflich. Vor allem mit schweren Touren-Motorrädern. Unsere sind passend zu den Landesfarben vorrangig gelb lackiert. So kann jeder sehen: Wir kommen in friedlicher Mission und wissen um die landestypischen Vorlieben. US-Cars (besonders ältere) und US–Bikes stehen bei den Schweden hoch im Kurs. Meine Harley-Davidson Street Glide Special und Florians Road King Special sind so gesehen prädestiniert für diesen Kurztrip. Fünf Tage haben wir eingeplant, um Dalsland unter die Räder zu nehmen. Um ausgeruht einzutreffen, sind wir mit der Fähre angereist. Die schwedische Schifffahrtslinie Stena Line pendelt unter anderem von Kiel nach Göteborg. Am späten Nachmittag rollt man in der Fördestadt an Bord, am nächsten Morgen geht es ausgeschlafen in Schwedens zweitgrößter Stadt an Land – perfekt. Beim Frühstück gibt es zum erstaunlich starken Kaffee die traumhafte Kulisse des Göteborger Schärengartens. Besser geht es kaum.
Erste Nacht in Thorskogs Slott
Zum ersten Nachtlager haben wir Thorskogs Slott erkoren, ein herrliches Midsize-Schloss, errichtet anno 1892. Den Weg dorthin strecken wir mit einem Abstecher nach Marstrand, Schwedens Vorzeige-Segelrevier. Jahr für Jahr finden hier spektakuläre Regatten statt. An der Küste kann man stundenlang über flache Felsplateaus spazieren. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wacht „Carlstens Fästning“ über die Geschicke des Städtchens. Die mächtige Festung liegt auf einer vorgelagerten Insel. Rüber geht es nur per Fähre und ohne Fahrzeug. Das ist nix für uns. Wir wollen fahren; auf dem Wasser waren wir ja gerade erst. Die Straßen hier oben sind Ende September meist menschenleer. Das Gros der Cafés und Restaurants hat bereits geschlossen. Schwedens prächtiger Indian Summer hält sich noch bedeckt. Bei Touris nicht unbedingt die beliebteste Zeit, um das Postkartenidyll Westschwedens zu erleben – und genau deshalb sind wir jetzt hier und nicht in der Wohnmobil-Hochsaison Mai bis August. Thorskogs Slott empfängt uns stilecht mit einer Tasse Tee und zartem Gebäck im Salon. Jedes Zimmer im Schloss trägt einen eigenen Namen statt einer schnöden Nummer. Im ersten Stock laden unter anderem Maria, Esther und Anna nebst Thor, Petter und Oscar zur Nachtruhe. Ich verbringe die Nacht in Christina. So heißt das Hochzeitsgemach mit riesigem Badezimmer und hölzerner Terrasse. Auf der anderen Seite des Traktes bieten Eskil und Olof ähnliche Weiten. Weitere Zimmer und Suiten gibt es in diversen Nebengebäuden im Park.
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Sternewürdiges Mahl bei Kerzenschein
Die Küche des Schlossrestaurants ist legendär. Ein Tisch muss Tage im Voraus reserviert werden. Es gibt primär lokale Köstlichkeiten wie raffiniert zubereitete Pilze, Spinat, Rote Bete und viel Fisch. Uns erwarten abends Kerzenschein und Artischockenschaum mit einem schwedischen Käsewölkchen, danach Kabeljau mit geschmorten Linsen und zum Dessert ein Sorbet- Träumchen mit gerösteten Haselnüssen, Cola-Crème, weißem Schokoladenpuder und lauwarmem Schokoküchlein. Soooo lecker. Der aufmerksame Kellner empfiehlt dazu wiederholt eine Flasche Sauvignon Blanc. Wir belassen es bei einem Glas für umgerechnet fünfundzwanzig Euro. Alkohol in Skandinavien – da liegt bekanntlich kein Segen drauf. Der nächste Morgen begrüßt uns mit einem Geräusch, das an einen Wolkenbruch erinnert. Gott sei Dank ist es nur der ausladende Springbrunnen, der unweit des Eingangsportals im Garten auch akustisch auffallen möchte. Frühstück gibt es in der Orangerie, die problemlos dreistellige Hochzeitsgesellschaften fassen kann. Der verglaste Bau ist in einen Kokon aus Blättern gehüllt. Dicht an dicht stehen die Baumriesen im Park. So dicht, dass uns erst beim Verlassen des Hotels auffällt, dass es mittlerweile wirklich schifft draußen. Dann halt noch ein Tee im Salon, wir haben es nicht (mehr) eilig, zumal der helle Horizont bereits Wetterbesserung verheißt. Großes Lächeln. So lautet die deutsche Übersetzung für „Stora Le“. Der gleichnamige See erstreckt sich über eindrucksvolle 66 Kilometer. Das nördliche Ende liegt bereits in Norwegen, das südliche markiert die Ortschaft Ed. Touristen paddeln hier mit ihren Kanus, los zu den mehr als 30 Inseln des Sees oder starten einen Törn über den Dalsland-Kanal, der als eine der schönsten Wasserstraßen Europas gilt. Seen, Buchten und Fjorde reihen sich über eine Länge von mehr als 250 km aneinander wie eine nautische Perlenkette. Architektonischer Höhepunkt des Kanals ist das Aquädukt in Håverud – ein 33,5 Meter langer „Wasserläufer“, der über den eigentlichen Kanal führt. Jährlich kommen mehr als 100.000 Besucher, um die Freizeitkapitäne auf dem befahrbaren Plateau zu bestaunen. Hoch darüber queren Autos und Züge über eigene Brücken. Ein Gesamtkunstwerk.
Traumhafte Kurven auf der „Straße ohne Namen“
Wir nehmen lieber unsere postgelben Schwermetall- Tourer, um ans Tagesziel zu gelangen – das „Vita huset vid Stora Le“. Nössemark-Strand 186 lautet die Zieladresse. Laut meinem Navigationssystem führt die Route dorthin über die „Straße ohne Namen“. Diese Bezeichnung werden wir noch öfter lesen auf dem Borddisplay. Dalsland scheint es in das Koordinatensystem des US-Herstellers noch nicht in Tiefe geschafft zu haben. Vielleicht liegt es aber auch an unserer Routenplanung: Wir entscheiden uns meist für die kleinsten Straßen, die wir auf unseren Navi-Apps ausfindig machen können. Der Weg ist bekanntlich das Ziel. Dieses Motto lässt sich hier prächtig leben.
Ausgezeichnete Straßen, wenig Verkehr
Dalsland ist ein Roadtrip-Paradies für Biker, vor allem außerhalb der Ferienzeiten. Stundenlang begegnen wir kaum Autos. Der Zustand der Straßen ist ausgezeichnet. Das kommt unserer Fahrzeuggattung sehr entgegen: Unsere Harleys fallen klar in die Schwergewichtsklasse. 366 Kilogramm wiegt die unverkleidete Road King Special, noch einmal neun Kilogramm mehr meine Street Glide Special mit „Batwing“-Verkleidung. Die Federwege sind knackig kurz, dafür sitzen Kollege Florian und ich auf äußerst komfortablen Sitzbänken. Strecken wie die kurvenreiche Berg- und Talstraße auf der westlichen Seite des Stora Le werden so zum reinen Vergnügen. Beidseitig säumen mächtige Tannen und schwere Bäume den Straßenrand. Rechterhand glitzert zwischendurch der Stora Le-See in der Nachmittagssonne. Achterbahnartig schlängelt sich das Asphaltband durch diese Idylle. Landschaften wie diese bescheren dir auf dem Motorrad unbezahlbare, unvergessliche Zen- Momente. In Nössemark angekommen, biegen wir rechts ab. Rund 200 ständige Einwohner zählt die kleine Gemeinde. Im Sommer erwacht sie zum Leben. Dann strömen Ferienhausbesitzer, Touristen und Tagesbesucher hierher. Es gibt einen Gemischtwarenladen, einen Campingplatz mit Jachthafen, ein Restaurant-Café – und es gibt das romantische Vita huset.
Vita huset vid Stora Le – eine Perle am See
Anna und Ulrika, die Besitzerinnen, erwarten uns bereits auf der Terrasse. Wie alte Freunde oder Familienmitglieder treten wir ein. Die zehn Zimmer sind groß und feriendienlich eingerichtet. Unsere haben eine Küchenzeile und einen schönen Blick auf den See. „Außerhalb der Ferienzeiten versorgen sich die Gäste selbst“, erklärt Anna. Sie und Ulrika sind seit der Schulzeit beste Freundinnen. Eine Pension wie das Vita huset war schon lange ihr Traum. 2021 haben sie das ehemalige Altenheim neu eröffnet und in eine wahre Perle verwandelt. Abends gibt es famose schwedische Kost: Chanterelle Toast – geröstetes Brot mit Pilzen – als Starter, gefolgt von einem Hack- Kohl-Auflauf mit Kartoffeln, Gewürzgurken und Preiselbeeren, als Nachtisch folgt ein Apple Pie aus Äpfeln vom See mit wunderbar cremigem Vanillepudding. Köstlich – wie das herrlich kühle, in Göteborg gebraute Eriksberg.
Erkenntnis des Tages: Traue keiner Wetter-App
Wir schlafen wie die Murmeltiere. Nach dem opulenten Frühstück, das Anna und Ulrika vorbereitet und in Florians Küchenzeile platziert haben, soll es eigentlich hinaus auf den See gehen, mit einem der Kanus, die zum Haus gehören. Aber Petrus ist gegen uns. Dicke Tropfen prasseln aus tiefgrauen Wolken. Also sparen wir uns den Boat Trip und machen uns auf den Weg – ich mit wasserdichten Stiefeln, Regenhose über der Protektoren-Büx und einer Wachsjacke, die zur Not auch dem Teufel trotzt. Florian, der unerschrockene Kempe, tritt die Fahrt in seiner lediglich wasserresistenten Kurzjacke an; dazu trägt er eine Protektoren-Jeans und Motorrad-Sneaker. Das Regenzeug blieb daheim: „Sah nicht nach Regen aus auf der Wetter-App“, murmelt er mannhaft. Die angebotenen H2Out-Handschuhe schlägt er aus. Wenn schon, denn schon. Trotz des miesen Wetters gönnen wir uns einen kurzen Abstecher nach Norwegen. Die Grenzstadt Halden ist nur wenige Kilometer entfernt; zu verlockend ist die Straße dorthin. Nahtlos setzt sie das Kurvenband fort, das uns bereits herführte. Wen kümmert da schon Regen? Beim zweiten Kaffeestopp an einer Tankstelle bedenken die anwesenden Nordmänner Florian mit Blicken, die eine Mischung aus maßloser Bewunderung und tiefem Mitleid ausdrücken. Jeder seiner Schritte vom Eingang bis zur Theke des Tankstellenshops hinterlässt eine schimmernde Pfütze auf dem frisch gewischten Kachelboden. Nach dem ersten vorsichtigen Nippen am Heißgetränk steht er bereits in einer Bistrotisch-großen Wasserlache. Als Belohnung für seinen ersten Platz im inoffiziellen „Wet-Outfit des Tages“-Contest geht der Kaffee auf mich. „Immerhin der Helm ist wasserdicht“, merkt der Padawan wacker an.
Baldersnäs Herrgard – großartiger Park, feinste Küche
Baldersnäs Herrgard wartet auf uns inmitten eines riesigen Parks. Mehr als 240 unterschiedliche Baumarten wachsen auf dem herrschaftlichen Anwesen. Unweit des Herrenhauses grenzen zwei flache Apartmentbauten riesige Wald- und Wiesenflächen vom höher gelegenen Hauptgebäude ab. Vor den offenen Terrassen der gemütlichen Zimmer grast eine recht ansehnliche Herde Kühe, die bereitwillig für Instagram-Posts posiert. In der Ferne glitzert einer der unzähligen Seen Dalslands. Zehn bis 15 Minuten Fußweg dürften uns vom kühlen Nass trennen. Ich entscheide mich für eine heiße Dusche, Florian vertraut seine ausgekühlten Knochen einem mächtigen Massagesessel an. Kieselsteinallee, riesige Rasenflächen, zahlreiche Nebengebäude – die weitläufige Anlage ist topgepflegt; ein Landsitz wie aus dem Bilderbuch. Abends speisen wir im Herrenhaus. Es gibt Kartoffelscheiben mit Tapioka- Perlen (hergestellt aus der Maniokwurzel), dann Rentier- Steak (so viel Respekt vor unseren kamerafreundlichen Quasi-Nachbarn muss sein), gefolgt von Panna Cotta mit Mango und „Toasted Coconut“. Jeder Gang wird vom aufmerksamen Service auf feinstem Porzellan gereicht und schmeckt ganz famos. Ein Träumchen. Wie das Wetter am kommenden Morgen.
Brudfjällsvägen – zehn Kilometer für die Ewigkeit
Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir über eine der wohl spektakulärsten Straßen Schwedens das „Dalslands Konstmuseum“. Umgeben von einem Skulpturenpark und gesegnet mit atemberaubendem Seeblick, liegt es mitsamt dem angeschlossenen Café Bonaparte wenige Kilometer südlich vom „Brudfjällsvägen“. So heißt die Strecke, die Högsbyn und Håverud verbindet. „Erschafft zehn Kilometer für die Ewigkeit“ – so könnte der Arbeitsauftrag für den Straßenbautrupp gelautet haben, der dieses Wunder einer Straße geschaffen hat. Jeden einzelnen dieser Asphaltkünstler werde ich fortan in meine Abendgebete einschließen.
Die Mutter aller schwedischen Traumpisten
Die „Brautberge Straße“, so die denkbare deutsche Übersetzung, gehört für alle Ewigkeit in meine „Global Top 10“ der Motorradstrecken. Es geht in endlosen Schwüngen leicht auf und ab, rauf und runter, wieder und wieder. Eine endlose Abfolge von Baby-Steilkurven. Episch und frei von Tücke schlängelt sich die Mutter aller schwedischen Traumpisten durch die menschenleere Landschaft. Ab und an passieren wir schwere Bagger, Straßenbaumaschinen sowie Kipplaster mit Schutt und Geröll – an manchen Abschnitten wird die Straße verbreitert; zum Glück bleiben aber auch diese frischen Passagen curvy. Allein für dieses anbetungswürdige Stück Västsverige (Westschweden) lohnt sich die weiteste Anreise.
Kuratierte Kunst, atemberaubender Ausblick
Das Gleiche gilt fürs Dalsländer Kunstmuseum und seine liebevoll kuratierte Sammlung. Von März bis November hat das Kleinod geöffnet. Direktor Jörgen Svensson organisiert jährlich bis zu neun Ausstellungen in den drei Räumen des Hauptgebäudes. 30.000 Besucher pro Jahr sind der beste Beweis, dass der Mix aus zeitgenössischer und historischer Kunst den Nerv des Publikums trifft. Svensson, selbst Künstler und Motorradfahrer, ist überzeugt: „Kultur, schöne Unterkünfte und Hotels in allen Preislagen, hervorragendes Essen, viel Wasser und unberührte Natur – Dalsland ist der ideale Platz, um sich zu erholen und entspannt Kunst zu erleben.“ Und das, dieser Zusatz sei erlaubt, am besten in Begleitung eines Motorrads. Die letzte Nacht verbringen wir in Munkedals Herrgård. Das Gut zwischen Herrestad und Hässlebräcka stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert. Das imposante, zweigeschossige Haupthaus ist locker 25 Meter lang und – wie es sich hier gehört – natürlich aus Holz. Unsere Harleys parken direkt vor dem kleinen Nebengebäude mit unseren Schlafzimmern. Es ist weiß-gelb gestrichen wie der gesamte Komplex. Was für eine Idylle, trotz der nahen Hauptstraße. Durchatmen, Stiefelbier neben den Bikes, heiße Dusche. Und rüber ins Restaurant. Das nächste Drei-Gänge-Menü wartet. Wer Schweden nur mit Köttbullar verbindet, muss dringend mal nach Västsverige fahren. Für uns gibt es heute Abend Pizza mit Scampis, Tenderloin mit Pfifferlingen an Fenchel und Mandelkuchen mit Haselnuss-Kaffee- Eis auf einem Bett aus Himbeersauce. Ganz großes Kino – kulinarisch und roadtriptechnisch betrachtet. Wirklich viel Glück mit dem Wetter hatten wir leider nicht. Zwei Tage Sonne, drei Tage Regen – könnte besser sein, die Bilanz. Aber nun: Das Land der Täler macht das mäßige Wetter locker wett mit seiner Schönheit, seiner Gastlichkeit, seiner teils atemberaubenden Landschaft und natürlich seinen Straßen. Nicht alle, klar, auch hier geht es mal lange und/oder öde geradeaus. Aber mit dem richtigen Bike stört selbst das nicht – regenfeste Kleidung vorausgesetzt.
Motorradtour Harley-Tour durch Westschweden – Roadtrip-Paradies – Infos
Nordwestlich von Göteborg ist Schweden zum Verlieben schön. Und ein wahrer Traum für Motorradfahrer. In der Region Dalsland locken einsame Landstraßen, grandiose Kurven und großartige Gastfreundschaft. Eine Reise ins Glück auf zwei Rädern – wie gemacht für die schweren US-Tourer Harley-Davidson Road King Special und Street Glide Special.
Allgemeine Infos
Großstadtflair in Göteborg, zauberhafte Wildnis in Dalsland. Verträumte Ebenen in Västergötland, karge Küsten in Bohuslän. Westschweden ist ein grandioses, abwechslungsreiches Reiseziel. Die Region Dalsland ist mit ihren Seen und Flüssen ein Paradies zum Paddeln, Baden, Bootfahren und Biken – mit und ohne Motor. Großartige Küche, unvergessliche Outdoor-Erlebnisse, tolle Übernachtungsmöglichkeiten, dazu ausgesprochen gastfreundliche Menschen. Mit Englisch kommt man überall weiter. 2022 zählte Schweden 31,9 Millionen „Touristenankünfte in Beherbergungsbetrieben“, wie es offiziell heißt. Das sind genauso viele wie vor der Pandemie (2019). Der Trend in 2023 zeigte erneut nach oben. Insgesamt kamen 2023 rund 6,4 Millionen Besucher und ließen 13,8 Milliarden Euro im Land. Das Königreich Schweden selbst hat rund 10,6 Millionen Einwohner. Das Staatsgebiet umfasst den östlichen Teil der skandinavischen Halbinsel und insgesamt rund 221.800 (!) Inseln. Die größten sind Gotland und Öland. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 1.572 km, die Ost-West-Achse misst gut 500 km. Nachbarländer sind Norwegen, Finnland und Dänemark. Hauptstadt und Regierungssitz der parlamentarischen Monarchie ist Stockholm (knapp eine Million Einwohner).
Etappe 1 (113 km): Göteborg – Marstrand – Jörlanda – Västerlanda – Thorskogs Slott
Etappe 2 (165 km): Thorskogs Slott – Västerlanda – Trollhättan – Ed – Vita huset vid Stora Le
Etappe 3 (156 km): Vita huset vid Stora Le – Holmegil – Holden – Bondemon – Baldernäs Herrgård
Etappe 4 (108 km): Baldernäs Herrgård – Brudfjällsvägen – Daslands Konstmuseum – Munkedal
Unterkunft
Vite huset vid Stora Le
Nössemarks-Strand 186
668 91 Ed
www.vitahusetvidstorale.se
Thorskogs Slott
Thorskog 100
463 93 Västerlanda
www.thorskogsslott.se
Hölzerne Ferienhäuser, originelle Airbnb-Wohnungen, charmante Herbergen, mondäne Schlosshotels, Herrenhäuser und gepflegte Campingplätze – Westschweden bietet die volle Bandbreite an Übernachtungsmöglichkeiten. Großartige Tipps für originelle Schleusenwärter-Häuschen und ähnliches gibt es auf der sehr gut gemachten Webseite des schwedischen Tourismusverbandes Visit Sweden (visitsweden.de) und auf dem Westschweden-Portal vastsverige.com.
- So lang ist diese Motorradtour: ca. 540 km
- Der höchste Punkt der Strecke: 193 Meter über NN
Anreise
Auf dem See- oder auf dem Landweg – diese beiden Möglichkeiten gibt es. Mit der Fähre geht es täglich zwischen Kiel und Göteborg hin und her. Die einfache Fahrt samt Motorrad kostet bei Stena Line saisonal ab 67,-- Euro. Eine Kabine (verpflichtend) schlägt je nach Kategorie mit 95,-- bis 295,-- Euro zu Buche. Die Überfahrt dauert 14 Stunden. Alternativ kann man zum Beispiel per Fähre von Puttgarden (Fehmarn) nach Rödby in Dänemark schippern (40,-- Euro, 45 Minuten) und dann über die Öresundbrücke (31,10 Euro) nach Schweden fahren. Oder per Fähre von Rostock nach Trelleborg übersetzen (29,-- Euro, 5:45 h) und dann auf eigener Achse weiter nach Dalsland.
Beste Reisezeit
Ein Blick auf die Weltkarte zeigt, was jeder ahnt: Schweden liegt in Europa relativ weit oben. Tropische Temperaturen darf also niemand erwarten, nicht einmal im Sommer. Genau das macht Schweden aber für viele Zeitgenossen so reizvoll. Das Klima gilt als gemäßigt. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen schwanken übers Jahr zwischen 22 Grad im Juli und –1 Grad im Januar und Februar. Nachts werden es laut Klimatabelle 14 bis –5 Grad. Die meisten Sonnenstunden gibt es von Mai bis Juli (8–10 pro Tag), den meisten Regen von November bis Januar (10–11 Tage) sowie im Juli und September (10 Tage). Ohne Regenzeug beziehungsweise wasserdichte Bekleidung sollte sich kein Motorradfahrer auf den Weg machen: Das Wetter schlägt mancherorts schlagartig um. Und dann regnet es und regnet es und regnet es.
Verpflegung
Fisch und Rentier stehen hoch im Kurs. Wer es eher einfach mag, greift zu Köttbullar (Fleischbällchen) und Räksmörgås (Krabben-Butterbrot). Alkohol ist in Schweden wie in allen Ländern Skandinaviens sündhaft teuer. Eine Flasche Bier kostet in Restaurants gern 8,-- bis 10,-- Euro, ein Glas Wein gibt es selten für unter 20,-- Euro. Das Preisniveau ist ohnehin hoch. Selbst in kleinen Cafés kosten Kaffee und Kuchen – gemessen an deutschen Preisen – ein kleines Vermögen. Dafür gibt es bei McDonald’s Burger mit Trüffelsoße (sehr zu empfehlen).
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Zuletzt aktualisiert: 19.04.2024