Triumph Rocket III - der sanfte Riese 

19.11.2019
| Lesezeit ca. 2 Min.
Triumph
Triumph präsentiert auf Teneriffa sein neues Superlativ-Bike: die Rocket 3. Zwei Versionen hat die Mannschaft um Technikchef Stuart Wood auf die Räder gestellt: den Power-Roadster "R" und den Power-Tourer "GT". Auf dem Datenblatt stellen die beiden alles in den Schatten, was es derzeit in Serie gibt: mächtige 221 Nm Drehmoment, fette 2,5 Liter Hubraum - mehr bietet keiner.

Auf der Straße setzt die Rocket diese Bestwerte absolut souverän um. Wie ein leistungsstarkes SUV macht die Rocket 3 nie den Dicken, sondern spielt ihre Kraft ganz souverän und überlegen aus. Wer dachte, 221 Nm bei 4.000 Touren müssten einen in nie dagewesene Sphären katapultieren, ist allerdings auf dem Holzweg. 317 Kilogramm Lebendgewicht wollen bei der vollgetankten Rocket 3 R bewegt werden, bei der GT sind es nochmal drei mehr. Das ist selbst für 167 britische Renngäule echt ein Pfund.

Die Kraftentfaltung ist darum nicht explosiv wie auf der 70 kg leichteren Ducati Diavel, dem erklärten Hauptwettbewerber, sondern eher majestätisch wie in einem Bentley. Im falschen Gang kann man eigentlich nie sein, es sei denn, man will sich permanent in Schagdistanz des roten Bereichs bewegen (der bei 7.000 Touren anfängt). Nein, auf der Rocket sitzt eher der Gentleman Rider. Der Connaisseur unter den Mopedisten. Jemand, der Spaß an uneingeschränkter Leistung hat, aber die nicht in jeder Kurve rauskitzeln will oder muss.

Dafür ist die Schräglagenwinkel von "nur" 42 Grad auch nicht besonders geeignet. Auf den fantastischen Pisten im Hochland von Teneriffa haben die klappbaren Fußrasten heute ein munteres Liedchen gescratcht. Straßenlage und Handling sind famos. Genau wie die Abstimmung der Bikes: Lediglich Lenker, Fußrastenposition (verstellbar) und Sitzhöhe sind anders, dennoch hat man das Gefühl, auf zwei völlig unterschiedlichen Bikes zu sitzen.
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Vor allem die Rocket 3 GT ist ein perfekter Gleiter. Und Poser, das sei ehrlicherweise eingestanden. Die kunstvoll von Hand gebogenen Auspuffrohre sind ein grandioser Hingucker. Das gesamte Finish der beiden Rockets ist exzellent – angefangen bei den "versteckten" Soziusfußrasten, die sich nahtlos an den Rahmen schmiegen, bis hin zu den Kotflügelhalterungen, die aussehen wie Alu, aber aus Gewichtsgründen aus Kunststoff sind. Für die Verbindung zur digitalen Außenwelt sorgt die neue Connectivity-Generation von Triumph. Per Smartphone lässt sich Google Maps anzapfen, die Routenführung erfolgt dann per Pfeilnavigation im TFT-Cockpit. GoPro-Fans sollen zum Verkaufsstart im Dezember 2019 ihre Action-Cam per Joystick steuern können. Beim Press-Ride klappte das leider noch nicht. Die Preise: 21.950,-- Euro für die R, 22.750,-- Euro für die GT.

In der kommenden Motorrad & Reisen Ausgabe 96 stellen wir euch beide Varianten der brandneuen Rocket III ausführlich vor und ziehen ein erstes Fazit des Testrides.
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