Ein Grund dafür ist ganz sicher der Preis. Der Sporttourer soll nämlich inklusive ABS schon für 14.900,-- Euro zu haben sein. Das dürften die Händler der Mitbewerbermarken gar nicht gerne hören. Immerhin legt Honda die Schwelle sich ein neues Motorrad zuzulegen sehr tief. Der Sporttourer verfügt aber auch punktgenau über technische Zuckerl ohne Ende. Das sehr gut funktionierende Honda-ABS steuert im Bedarfsfall Honda’s lange schon bekanntes Kombibremssystem “CBS”, dass wie immer ohne Fehl und Tadel funktioniert. Bremst man hinten, wird eine Scheibe vorn mit betätigt und bremst man vorn, so findet das Gleiche hinten statt. Ein absolut vertrauenweckendes Bremssystem macht auch richtig Sinn, denn die neue VFR wird von einem ebenfalls neu entwickelten und flüssigkeitsgekühlten V4-Triebwerk mit 1237 cm³ Hubraum befeuert, welches satte 172 PS leistet. Hinzu kommt ein souveränes Drehmoment von 129 Nm, dass bei 8.750 U/min zur Verfügung steht.

Allerdings steht die imposante Durchzugskraft über ein ungewöhnlich breites Drehzahlband zur Verfügung. Rund 80 Prozent des Drehmoments sind bereits ab 3.000 U/min nutzbar. Bei der ersten Tour in Südspanien fiel auch auf, dass die Abstufung der Gänge dem Einsatzzweck als sportliche Tourenmaschine angepasst ist. Im 5. und 6. Gang fällt die Beschleunigung bei Betätigung des Gasschiebers relativ moderat aus.

Braucht man richtig Druck, dann schaltet man einfach in den 4. Gang runter und da geht beim Dreh am Gasgriff die sprichwörtliche Post ab. In diesem Zusammenhang muss angemerkt werden, dass der Kardan selbst dann die Kraft ohne störende Lastwechselreaktionen auf den Asphalt bringt. Das komplett neu entwickelte Zweirad strotzt aber auch in anderen Disziplinen nur so vor Innovationen. So wurde beispielsweise die Verkleidung in zwei Lagen übereinander aufgebaut. Dadurch lassen sich die anfallenden Luftströme zielgenau und höchst effektiv einsetzen. Das dient neben der Fahrzeugstabilisierung bei höheren Geschwindigkeiten auch einer besseren Motorkühlung und lässt Abluft einfach besser abfließen. Gut gefällt auch die neu gestaltete Frontpartie mit dem so genanntem X-Face- Scheinwerfer, bei der sich die Linien optisch x-förmig kreuzen und zwei LED-Streifen die das Ganze seitlich noch flankieren.

In der Praxis gefällt obendrein die komfortable Sitzposition, die längere Touren einfach provoziert. Man will nämlich gar nicht mehr absteigen. Ein sehr guter Wind- und Wetterschutz kommt ebenfalls hinzu. Wem die Fahrgeräusche hinter der Scheibe dann und wann zu hoch sind, der dürfte mit dem in drei Höhen einstellbarem Windschild aus dem Zubehör, das auf der serienmäßigen Verkleidungscheibe angebracht wird, zufrieden gestellt werden. Das Paket VFR, dass Honda’s Ingenieure also gepackt haben, macht richtig Appetit mit diesem tollen “Bike” auf große Tour zu gehen. Fahreigenschaften und Fahrvergnügen darf man in allen Bereichen über den grünen Klee loben. Gut angeordnete wie ablesbare Instrumente einschließlich einer sinnvollen Außentemperatur- und Ganganzeige kommen hinzu. Außerdem sind Armaturen und Schalter sehr gut positioniert und absolut bedienungsfreundlich angeordnet. Zu Honda’s Konzept “Tourensportler“ gehört auch, dass das Heck bereits mit einer praktischen Halterung für Koffer ausgestattet ist. Es muss nur ein Gummipfropfen angeschraubt werden und schon lassen sich Koffer (bei einer Zuladung von 196 kg muss man sich allerdings oft für Gepäck oder Sozia entscheiden) leicht anbringen und auch wieder entfernen. Fazit: Wir sind begeistert!