Mit dem Start der MT-Reihe hat Yamaha Mitte der 2000er den schleichenden Abwärtstrend stoppen können und spätestens mit der Einführung der MT-09 im Jahr 2013 und der MT-07 im Jahr 2014, die bei quasi jeder Präsentation eines Naked-Bikes sowohl preislich, wie auch qualitativ als Benchmark herangezogen werden, den ganz großen Wurf gelandet. Das "Dark Side of Japan"-Konzept mobilisiert zudem auch junge Fahrer. Der kompromisslose, aber doch einzigartige Look und die einsteigerfreundlichen Preise sorgen dafür, dass die MT-07, die MT-09 und die MT-125 stets ganz weit vorne in den Zulassungsstatistiken zu finden sind. Die MT-10 kommt dagegen deutlich exklusiver, leistungsstärker und teurer daher. Heute findet man über 290.000 Fahrzeuge der MT-Baureihe auf Europas Straßen, wovon die MT-10 jedoch nur einen kleineren Teil ausmacht.
Euro 5-konformer CP4-Motor wird leiser und sparsamer
Das Herz der MT-10 ist der von der R1 abgeleitete CP4 Crossplane-Motor. Er bietet ab 2022 etwas mehr Leistung und Drehmoment. Die überarbeitete 2022er-Version soll mit leichten Aluminium-Schmiedekolben, versetzten Pleueln und direkt beschichteten Zylindern höchstmögliche Effizienz erzielen. Anstelle der in der R1 verwendeten Titanpleuel wurden bei der MT-10 Komponenten aus Stahl verwendet und die Schwungmasse der Kurbelwelle erhöht. Dies soll für mehr Power im mittleren Drehzahlbereich sorgen. Eine neue Abstimmung der Einspritzanlage soll dafür sorgen, dass der lineare Drehmomentanstieg zwischen 4.000 und 8.000 U/min stärker ausfällt als beim Vorgänger. Auch der Ansaugtrakt und die Auspuffanlage wurden für dieses Ziel weiterentwickelt.
Der Kraftstoffverbrauch soll sich dazu um etwas mehr als einen Liter pro 100 Kilometer verringern. Mit einem Sprit-Verbrauch von nun 6,8 Litern pro 100 Kilometer (Herstellerangabe) ist die MT-10 weiterhin kein Sparwunder. Ein deutlicher Fortschritt gegenüber den 8 Litern pro 100 Kilometer beim Vorgängermodell ist es dennoch.
Sonorer Sound und Tiroltauglichkeit
Das Crossplane-Konzept des CP4-Motors der MT-10 soll mit einer asymmetrischen Zündfolge von 270, 180, 90 und 180 Grad dafür sorgen, dass ansaug- und auspuffseitig ein unverkennbarer MT-Sound entsteht. Das Klangbild beschreibt Yamaha bei niedrigen Drehzahlen als angenehmes sonores Grollen. Die Auspuffanlage, deren Krümmer und Schalldämpfer aus Titan bestehen, wurde neu entwickelt. Das Standgeräusch reduziert sich von 95 dB(A) auf nun 94 dB(A) und garantiert die oft hinterfragte Tiroltauglichkeit auch für das 2022er-Modell.
Kompakt und minimalistisch
Eine neu gestaltete Front mit neuen Doppel-LED-Scheinwerfern mit separaten Fern- und Abblendlicht-Einheiten sollen eine hervorragende Ausleuchtung bieten und einen starken gleichmäßigen Lichtstrahl mit weicherem Licht an den Rändern projizieren. Die LED-Positionsleuchten über den Scheinwerfern und die neue Nase sorgen für ein neues Aussehen. Vergrößerte Lufteinlässe an beiden Seiten des Kraftstofftanks steigern die Ansaugeffizienz und haben einen maßgeblichen Anteil am Leistungszuwachs des 2022er-Motors. Das Tankvolumen bleibt bei 17 Litern.
Verbesserte Ergonomie
Für mehr Komfort und mehr Freiheit bei der Wahl des Fahrstils wurde beim Modell 2022 das „Magische Dreieck“ von Lenker, Fußrasten und Sitzbank überarbeitet. Die Tankabdeckung ist jetzt glatter und ermöglicht dem Fahrer einen besseren Knieschluss. Das soll besonders beim Bremsen oder Beschleunigen von Vorteil sein. Auch das Sitzbankdesign und ihre Festigkeit wurde in Richtung mehr Sitzkomfort überarbeitet.
Neu: radialer Hauptbremszylinder von Brembo vorne
Die Vorderradbremse der MT-10 ist mit zwei schwimmend gelagerten, 320 mm großen Bremsscheiben und radial verschraubten 4-Kolben-Bremszangen ausgestattet und identisch mit der Bremse der R1. Neu an der 2022er-Version ist der radiale Brembo Hauptbremszylinder für die Vorderradbremse, der noch mehr Gefühl und Kontrolle und damit die ultimative Brems-Performance liefern soll.
Keine Angst vor Blitzern mit dem Yamaha Variable Speed Limiter
Ein neues Merkmal der 2022er MT-10 ist der sogenannte Yamaha Variable Speed Limiter (YVSL). Mit ihm kann bei Bedarf die Höchstgeschwindigkeit limitiert werden, um beispielsweise Tempolimits nicht zu überschreiten.
Quick Shift System & neues 4,2-Zoll-TFT-Vollfarb-Display
Das Quick Shift System (QSS) mit Blipper-Funktion ist bei der 2022er MT-10 serienmäßig an Bord.
Bei der neuen Evolutionsstufe der MT-10 soll ein von der R1 abgeleitetes, 4,2 Zoll großes TFT-Display alle notwendigen Informationen liefern. Über einen Menüschalter rechts am Lenker kann der Fahrer auswählen, welche Informationen angezeigt werden sollen. Mit dem "Mode/Select"-Schalter links am Lenker steuert man die elektronischen Fahrhilfen.
Ride-by-Wire mit vier Leistungsmodi
Der neue APSG-Gasgriff (Accelerator Position Sensor Grip) arbeitet per Ride-by-Wire mit der elektronischen Drosselklappensteuerung YCC-T (Yamaha Chip Controlled Throttle) zusammen, um stets die optimale Ansaugluftmenge zu liefern und somit für einen gleichmäßigen Drehmomentverlauf über den gesamten Drehzahlbereich zu sorgen. Zusätzlich kann der Fahrer die Charakteristik des Ansprechverhaltens mit dem Power-Delivery-Mode-Schalter in vier Stufen regeln.
Alles Einstellungssache
Die neue MT-10 ist mit einer 6-Achsen-IMU (Inertial Measurement Unit) ausgestattet. Auch diese Einheit wurde ursprünglich für die R1 entwickelt und ist in der neuen Evolutionsstufe kleiner und leichter. Eine IMU misst die Bewegungen des Motorrads in alle Richtungen und übermittelt die Daten an die ECU (Electronic Control Unit). Diese wiederum aktiviert die elektronischen Assistenzsysteme des Motorrads. Das neue, schräglagensensitive Traktionskontrollsystem bestimmt anhand dieser Daten in Abhängigkeit von der Schräglage, wie stark eingegriffen wird, wobei der Eingriff mit zunehmender Schräglage zunimmt. Das neueste Slide Control System (SCS) der MT-10 sorgt für mehr Kontrolle und Sicherheit in Kurven. Erkennen die Sensoren, dass ein Driften des Hinterrads bevorsteht, greift die Steuereinheit ein und reduziert die Antriebskraft, bis das Fahrwerk wieder stabil ist. Das System arbeitet dabei mit voreingestellten Interventionsstufen. Droht das Vorderrad abzuheben, drosselt die Steuereinheit des Lift Control Systems die Leistungsabgabe an das Hinterrad so weit, bis das Motorrad wieder stabil ist. Weiterhin sorgen Fahrassistenzsysteme mit den Namen Engine Brake Management und Brake Control für die Wunschkonfiguration der Motorbremse und des Bremsdrucks. Für alle Assistenzsysteme gibt es voreingestellte Interventionsstufen oder die Möglichkeit, das System zu deaktivieren. Zu viel des Guten? Dann sorgt ein weiteres System namens Yamaha Ride Control für Erleichterung. Vier voreingestellte Modi mit den Namen A,B,C und D übernehmen auf Wunsch sämtliche Einstellungen. Würde man sie anhand ihrer angedachten Einsatzgebiete taufen, könnte dies so ausschauen:
A – Sport
B – Allround
C – Urban
D – Regen
Die vorkonfigurierten Modi können ebenfalls individuell angepasst werden.
Erstaustattung Reifen: Bridgestone Battlax S22
Auf die leichten, 17 Zoll großen 5-Speichen-Aluminiumfelgen der MT-10 sind die neuesten Battlax Hypersport S22 von Bridgestone aufgezogen.
Die Reifen in der Dimension 120/70 ZR 17 vorne und 190/55 ZR 17 sorgen für erstklassige Haftung und bieten im Verbund mit den durchdachten elektronischen Assistenzsystemen ein überragendes Handling sowie beeindruckende Kontrolle.
Hauptmerkmale der MT-10 (Herstellerangabe)
- stärkerer, Euro 5-konformer 998 ccm-Motor: 122 kW bei 11.500 U/min, 112 Nm bei 9.000 U/min
- eigenständiger Ansaugsound
- Titan-Auspuffanlage
- kompaktes und funktionelles, neues Design
- verbesserte Ergonomie
- radialer Hauptbremszylinder von Brembo
- Yamaha Variable Speed Limiter (YVSL)
- Quick Shift System (QSS)
- Anti-Hopping-Kupplung
- neues TFT-Vollfarb-Display (4,2")
- Ride-by-Wire APSG-Gasgriff mit vier Leistungsmodi (PWR)
- 6-Achsen-Sensorcluster (IMU)
- schräglagensensitive Traktionskontrolle (TC)
- Slide Control System (SCS)
- Lift Control System (LIF)
- Engine Brake Management (EBM)
- Brake Control (BC)
- Yamaha Ride Control (YRC)
- Aluminium Deltabox-Rahmen, abgeleitet von der R1
- lange Aluminiumschwinge
- kurzer Radstand von 1.405 mm
- voll einstellbare 43 mm KYB Upside-down-Gabel
- voll einstellbares KYB-Federbein
- Bridgestone Battlax Hypersport S22-Reifen
Farben, Verfügbarkeit und Preis der MT-10
Yamaha bietet die neue MT-10 in den Farben Cyan Storm, Icon Blue und Tech black an. Die Auslieferung beginnt ab Februar 2022. Der Preis ist noch geheim.
Bau Dir deine MT am Handy mit der MyGarage-App
Mit der Yamaha MyGarage-App ist es möglich, am Smartphone oder Laptop eine virtuelle Version der Traum-MT mit einer großen Auswahl an Originalzubehörartikeln zu konfigurieren. Das fertige Ergebnis kann in 3D aus allen Blickwinkeln betrachtet werden. Alle Informationen zu Originalzubehör und Bekleidung von Yamaha und die MyGarage-App unter:
www.yamaha-motor.de