Yamaha MT-10 2022 – mehr als nur ein Facelifting

Neue Front, neues TFT-Display, mehr Leistung, weniger Verbrauch. Yamaha verbessert die MT-10 in zahlreichen Details.
Yamaha MT-10 2022 – mehr als nur ein Facelifting
Yamaha MT-10 2022 – mehr als nur ein Facelifting Das 4,2 Zoll große TFT-Display ist im 2022er Modell neu. Die Menüschalter rechts dienen zur Auswahl der gewünschten Informationen auf dem Display. Auf der linken Seite steuert man die elektronischen Fahrhilfen.
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10.11.2021
| Lesezeit ca. 6 Min.
Mit dem Start der MT-Reihe hat Yamaha Mitte der 2000er den schleichenden Abwärtstrend stoppen können und spätestens mit der Einführung der MT-09 im Jahr 2013 und der MT-07 im Jahr 2014, die bei quasi jeder Präsentation eines Naked-Bikes sowohl preislich, wie auch qualitativ als Benchmark herangezogen werden, den ganz großen Wurf gelandet. Das "Dark Side of Japan"-Konzept mobilisiert zudem auch junge Fahrer. Der kompromisslose, aber doch einzigartige Look und die einsteigerfreundlichen Preise sorgen dafür, dass die MT-07, die MT-09 und die MT-125 stets ganz weit vorne in den Zulassungsstatistiken zu finden sind. Die MT-10 kommt dagegen deutlich exklusiver, leistungsstärker und teurer daher. Heute findet man über 290.000 Fahrzeuge der MT-Baureihe auf Europas Straßen, wovon die MT-10 jedoch nur einen kleineren Teil ausmacht.

Euro 5-konformer CP4-Motor wird leiser und sparsamer

Das Herz der MT-10 ist der von der R1 abgeleitete CP4 Crossplane-Motor. Er bietet ab 2022 etwas mehr Leistung und Drehmoment. Die überarbeitete 2022er-Version soll mit leichten Aluminium-Schmiedekolben, versetzten Pleueln und direkt beschichteten Zylindern höchstmögliche Effizienz erzielen. Anstelle der in der R1 verwendeten Titanpleuel wurden bei der MT-10 Komponenten aus Stahl verwendet und die Schwungmasse der Kurbelwelle erhöht. Dies soll für mehr Power im mittleren Drehzahlbereich sorgen. Eine neue Abstimmung der Einspritzanlage soll dafür sorgen, dass der lineare Drehmomentanstieg zwischen 4.000 und 8.000 U/min stärker ausfällt als beim Vorgänger. Auch der Ansaugtrakt und die Auspuffanlage wurden für dieses Ziel weiterentwickelt.
Der Kraftstoffverbrauch soll sich dazu um etwas mehr als einen Liter pro 100 Kilometer verringern. Mit einem Sprit-Verbrauch von nun 6,8 Litern pro 100 Kilometer (Herstellerangabe) ist die MT-10 weiterhin kein Sparwunder. Ein deutlicher Fortschritt gegenüber den 8 Litern pro 100 Kilometer beim Vorgängermodell ist es dennoch.
Yamaha MT-10 Motoransicht

Sonorer Sound und Tiroltauglichkeit

Das Crossplane-Konzept des CP4-Motors der MT-10 soll mit einer asymmetrischen Zündfolge von 270, 180, 90 und 180 Grad dafür sorgen, dass ansaug- und auspuffseitig ein unverkennbarer MT-Sound entsteht. Das Klangbild beschreibt Yamaha bei niedrigen Drehzahlen als angenehmes sonores Grollen. Die Auspuffanlage, deren Krümmer und Schalldämpfer aus Titan bestehen, wurde neu entwickelt. Das Standgeräusch reduziert sich von 95 dB(A) auf nun 94 dB(A) und garantiert die oft hinterfragte Tiroltauglichkeit auch für das 2022er-Modell.
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Yamaha MT-10 Auspuff

Kompakt und minimalistisch

Eine neu gestaltete Front mit neuen Doppel-LED-Scheinwerfern mit separaten Fern- und Abblendlicht-Einheiten sollen eine hervorragende Ausleuchtung bieten und einen starken gleichmäßigen Lichtstrahl mit weicherem Licht an den Rändern projizieren. Die LED-Positionsleuchten über den Scheinwerfern und die neue Nase sorgen für ein neues Aussehen. Vergrößerte Lufteinlässe an beiden Seiten des Kraftstofftanks steigern die Ansaugeffizienz und haben einen maßgeblichen Anteil am Leistungszuwachs des 2022er-Motors. Das Tankvolumen bleibt bei 17 Litern.
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Yamaha MT-10 Front

Verbesserte Ergonomie

Für mehr Komfort und mehr Freiheit bei der Wahl des Fahrstils wurde beim Modell 2022 das „Magische Dreieck“ von Lenker, Fußrasten und Sitzbank überarbeitet. Die Tankabdeckung ist jetzt glatter und ermöglicht dem Fahrer einen besseren Knieschluss. Das soll besonders beim Bremsen oder Beschleunigen von Vorteil sein. Auch das Sitzbankdesign und ihre Festigkeit wurde in Richtung mehr Sitzkomfort überarbeitet.

Neu: radialer Hauptbremszylinder von Brembo vorne

Die Vorderradbremse der MT-10 ist mit zwei schwimmend gelagerten, 320 mm großen Bremsscheiben und radial verschraubten 4-Kolben-Bremszangen ausgestattet und identisch mit der Bremse der R1. Neu an der 2022er-Version ist der radiale Brembo Hauptbremszylinder für die Vorderradbremse, der noch mehr Gefühl und Kontrolle und damit die ultimative Brems-Performance liefern soll.
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Yamaha MT-10 Fahrbild

Keine Angst vor Blitzern mit dem Yamaha Variable Speed Limiter

Ein neues Merkmal der 2022er MT-10 ist der sogenannte Yamaha Variable Speed Limiter (YVSL). Mit ihm kann bei Bedarf die Höchstgeschwindigkeit limitiert werden, um beispielsweise Tempolimits nicht zu überschreiten.

Quick Shift System & neues 4,2-Zoll-TFT-Vollfarb-Display

Das Quick Shift System (QSS) mit Blipper-Funktion ist bei der 2022er MT-10 serienmäßig an Bord. Bei der neuen Evolutionsstufe der MT-10 soll ein von der R1 abgeleitetes, 4,2 Zoll großes TFT-Display alle notwendigen Informationen liefern. Über einen Menüschalter rechts am Lenker kann der Fahrer auswählen, welche Informationen angezeigt werden sollen. Mit dem "Mode/Select"-Schalter links am Lenker steuert man die elektronischen Fahrhilfen.
Yamaha MT-10 Cockpit

Ride-by-Wire mit vier Leistungsmodi

Der neue APSG-Gasgriff (Accelerator Position Sensor Grip) arbeitet per Ride-by-Wire mit der elektronischen Drosselklappensteuerung YCC-T (Yamaha Chip Controlled Throttle) zusammen, um stets die optimale Ansaugluftmenge zu liefern und somit für einen gleichmäßigen Drehmomentverlauf über den gesamten Drehzahlbereich zu sorgen. Zusätzlich kann der Fahrer die Charakteristik des Ansprechverhaltens mit dem Power-Delivery-Mode-Schalter in vier Stufen regeln.

Alles Einstellungssache

Die neue MT-10 ist mit einer 6-Achsen-IMU (Inertial Measurement Unit) ausgestattet. Auch diese Einheit wurde ursprünglich für die R1 entwickelt und ist in der neuen Evolutionsstufe kleiner und leichter. Eine IMU misst die Bewegungen des Motorrads in alle Richtungen und übermittelt die Daten an die ECU (Electronic Control Unit). Diese wiederum aktiviert die elektronischen Assistenzsysteme des Motorrads. Das neue, schräglagensensitive Traktionskontrollsystem bestimmt anhand dieser Daten in Abhängigkeit von der Schräglage, wie stark eingegriffen wird, wobei der Eingriff mit zunehmender Schräglage zunimmt. Das neueste Slide Control System (SCS) der MT-10 sorgt für mehr Kontrolle und Sicherheit in Kurven. Erkennen die Sensoren, dass ein Driften des Hinterrads bevorsteht, greift die Steuereinheit ein und reduziert die Antriebskraft, bis das Fahrwerk wieder stabil ist. Das System arbeitet dabei mit voreingestellten Interventionsstufen. Droht das Vorderrad abzuheben, drosselt die Steuereinheit des Lift Control Systems die Leistungsabgabe an das Hinterrad so weit, bis das Motorrad wieder stabil ist. Weiterhin sorgen Fahrassistenzsysteme mit den Namen Engine Brake Management und Brake Control für die Wunschkonfiguration der Motorbremse und des Bremsdrucks. Für alle Assistenzsysteme gibt es voreingestellte Interventionsstufen oder die Möglichkeit, das System zu deaktivieren. Zu viel des Guten? Dann sorgt ein weiteres System namens Yamaha Ride Control für Erleichterung. Vier voreingestellte Modi mit den Namen A,B,C und D übernehmen auf Wunsch sämtliche Einstellungen. Würde man sie anhand ihrer angedachten Einsatzgebiete taufen, könnte dies so ausschauen:
A – Sport
B – Allround
C – Urban
D – Regen
Die vorkonfigurierten Modi können ebenfalls individuell angepasst werden.
Yamaha MT-10 Fahrbild

Erstaustattung Reifen: Bridgestone Battlax S22

Auf die leichten, 17 Zoll großen 5-Speichen-Aluminiumfelgen der MT-10 sind die neuesten Battlax Hypersport S22 von Bridgestone aufgezogen.
Die Reifen in der Dimension 120/70 ZR 17 vorne und 190/55 ZR 17 sorgen für erstklassige Haftung und bieten im Verbund mit den durchdachten elektronischen Assistenzsystemen ein überragendes Handling sowie beeindruckende Kontrolle.

Hauptmerkmale der MT-10 (Herstellerangabe)

  • stärkerer, Euro 5-konformer 998 ccm-Motor: 122 kW bei 11.500 U/min, 112 Nm bei 9.000 U/min
  • eigenständiger Ansaugsound
  • Titan-Auspuffanlage
  • kompaktes und funktionelles, neues Design
  • verbesserte Ergonomie
  • radialer Hauptbremszylinder von Brembo
  • Yamaha Variable Speed Limiter (YVSL)
  • Quick Shift System (QSS)
  • Anti-Hopping-Kupplung
  • neues TFT-Vollfarb-Display (4,2")
  • Ride-by-Wire APSG-Gasgriff mit vier Leistungsmodi (PWR)
  • 6-Achsen-Sensorcluster (IMU)
  • schräglagensensitive Traktionskontrolle (TC)
  • Slide Control System (SCS)
  • Lift Control System (LIF)
  • Engine Brake Management (EBM)
  • Brake Control (BC)
  • Yamaha Ride Control (YRC)
  • Aluminium Deltabox-Rahmen, abgeleitet von der R1
  • lange Aluminiumschwinge
  • kurzer Radstand von 1.405 mm
  • voll einstellbare 43 mm KYB Upside-down-Gabel
  • voll einstellbares KYB-Federbein
  • Bridgestone Battlax Hypersport S22-Reifen

Farben, Verfügbarkeit und Preis der MT-10

Yamaha bietet die neue MT-10 in den Farben Cyan Storm, Icon Blue und Tech black an. Die Auslieferung beginnt ab Februar 2022. Der Preis ist noch geheim.
Yamaha MT-10 Farben

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Yamaha MT-10 2018-2021 Yamaha MT-10 2022-2023
Motor
Bohrung x Hub 79 mm × 50,9 mm 79 x 50,9 mm
Hubraum 998 ccm 998 ccm
Zylinder, Kühlung, Ventile Vierzylinder, flüssigkeitsgekühlt, 4 Ventile pro Zylinder Vierzylinder, flüssigkeitsgekühlt, vier Ventile pro Zylinder
Abgasreinigung/-norm Euro 4 Euro 5
Leistung 160 PS (118 kW) bei 11500 U/min 166 PS (122 kW) bei 11.500 U/min
Drehmoment 111 Nm bei 9000 U/min 112 Nm bei 9.000 U/min
Verdichtung 12:1 12:1
Höchstgeschwindigkeit k. A. 250 km/h
Wartungsintervalle Erstinspektion nach 1.000 km, danach alle 10.000 km oder jährlich Erstinspektion nach 1000 km, danach jährlich oder alle 10000 km
Kraftübertragung
Kupplung Ölbad, Mehrscheiben Mehrscheiben-Ölbadkupplung mit Anti-Hopping-Funktion
Schaltung 6-Gang 6-Gang
Antrieb Kette Kette
Fahrwerk & Bremsen
Rahmen Aluminium Deltabox Brückenrohrrahmen
Federelemente vorn 43-mm-Teleskopgabel Upside-down-Gabel
Federelemente hinten Schwinge, über Hebelsystem angelenktes Federbein über Hebelsystem angelenktes Federbein, Schwinge
Federweg v/h 120 mm/120 mm 120 mm/120 mm
Radstand 1400 mm 1.405 mm
Nachlauf 102 mm 102 mm
Lenkkopfwinkel 24° 24°
Räder Gussfelgen Gussfelgen
Reifen vorn 120/70 ZR 17 120/70 ZR 17
Reifen hinten 190/55 ZR 17 190/55 ZR 17
Bremse vorn 320-mm-Doppelscheibenbremsecheiben hydraulische 320-mm-Doppelscheibenbremse
Bremse hinten 220-mm-Scheibenbremse hydraulische 220-mm-Scheibenbremse
Maße & Gewicht
Länge 2095 mm 2.100 mm
Breite 800 mm 800 mm
Höhe 1110 mm 1.165 mm
Gewicht 210 kg 212 kg
Maximale Zuladung 170 kg 173 kg
Sitzhöhe 825 mm 835 mm
Standgeräusch 95 dB(A) 94 dB(A)
Fahrgeräusch k. A. 75 dB(A)
Tankinhalt 17 Liter 17 Liter
Weitere Baujahre 2016-2017,
2022-2023,
2024
2016-2017,
2018-2021,
2024
Fahrerassistenzsysteme
Kurven-ABS
Wheelie-Kontrolle
schräglagenabhängige Traktionskontrolle
ABS
Traktionskontrolle
Fahrmodi
Slide-Control
Schaltassistent
Tempomat
Fahrzeugpreis ab 16949 € 15.549,-- Euro
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