HONDA X-ADV: MEIN ERSTER WINTER AUF ZWEI RÄDERN (2)

HONDA X-ADV: MEIN ERSTER WINTER AUF ZWEI RÄDERN (2)

M&R Redakteur Ralf Bielefeldt bestreitet eine komplette Wintersaison auf Hondas X-ADV. Von Dezember bis Februar bleibt das Auto stehen.
Honda-X-ADV im Wintereinsatz

Heiter immer weiter: Eindrücke und Erkenntnisse der ersten drei Wochen.

Kälte ist relativ. Diese Erkenntnis wird niemanden überraschen. Aber sie beschreibt recht gut, wie sich Motorradfahren im Winter anfühlt. Für den Fahrer selbst. Und vor allem für jene, die einen aufs Motorrad steigen sehen, während sie einen Becher mit heißem Tee umklammern und den Endlosschal noch ein weiteres Mal um den Hals schlingen.

Keine Bange vor Bibbergraden

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Noch so eine Binse. Aber genauso zutreffend. Und in Summe wird ein Schuh draus. Es ist für einen Winter-Rookie wie mich (so darf ich mich bezeichnen nach 37 Jahren Mopedabstinenz bei weniger als 10 Grad Celsius) eine ganz und gar verblüffende Erkenntnis, wie gut moderne Motorradbekleidung gegen Kälte schützt. Wer es nicht selber ausprobiert, wird es kaum glauben, prophezeie ich mal. Meine wunderbare Ehefrau beispielsweise gehört auch zu dieser Frostbeulenfraktion. „Nicht dein Ernst, oder?“ – das sagt sie eigentlich jedes Mal, sieht sie mich in Zeiten wie diesen mit dem Helm in der Hand in Richtung Haustür marschieren.

Vier bis fünf Grad waren Anfang Dezember die Regel im Hamburger Raum. Mittlerweile sind es meist ziemlich konstant eher acht oder neun Grad. Doppelt so viel, eigentlich, fühlt sich aber überhaupt nicht so an. Mit der Temperatur stieg auch die Luftfeuchtigkeit. Und die macht es dann gefühlt auf dem Bock sehr viel kälter. Nicht schön. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben. Hier mal ein paar erste Learnings für alle, die nicht regelmäßig zum Elefanten-Treffen pilgern – bekannt als Mekka der Kältenegierer.


Doppelt hält & schützt besser - Motorradjeans mit Futter aus Aramid

Motorradjeans mit zusätzlichem Aramid-Innenfutter halten erstaunlich lange warm, auch ohne Multifunktionsunterwäsche. Ich bin derzeit meist mit RST Motorradjeans unterwegs. Lange Socken drunter (wichtig!), Knieprotektoren rein, dann passt das schon, erst recht, wenn man als Wintergefährt den Honda X-ADV bewegt.

Der SUV-Scooter hat bekanntlich Beinschilde im Stile eines Großrollers. Die halten Fahrtwind und (Regen-)Gischt zuverlässig fern von den Schienbeinen. Nimmt man die Füße von den Trittbrettern und nutzt stattdessen die optionalen Fußrasten, sieht es schon anders aus mit dem Kälteempfinden. Dann sitzt man im Prinzip wie auf einem „normalen“ Motorrad. Und schon greift Väterchen Frost nach deinen Stelzen. Da hilft dann im Kurzstreckenverkehr nur die lange Unterbüx, beispielsweise von Spidi oder Vanucci.


Midlayer aus Daunen

Rukka Motorrad Daunen Jacke und Hose
Die hält richtig warm: Die Daunen-Innenjacke von Rukka kann auch separat getragen werden. Die Füllung (Hose: 60 g, Jacke: 100 g) besteht jeweils zu 90 Prozent aus Daunen und zu zehn Prozent aus Federn.
Wer komplett auf Nummer sicher gehen will in puncto Warmhalten und noch Luft hat in seiner Jeans, zieht die Rukka Down-X drunter. Ein sogenannter Midlayer aus Daunen. Hammerwarm, das Teil. Optisch nah an der Reizwäsche des Michelin-Männchens, aber sieht ja keiner. Wer nur ins Büro pendelt, sollte die Down-X nach der Ankunft tunlichst ausziehen. Fährt jemand regelmäßig lange Strecken bei Kälte, wird er garantiert nie wieder auf diesen schimmernd-schwarzen Unterzieh-Hottie verzichten wollen. Bei dem Nonplusultra-Funktionsanzug Rukka Realer ist er samt Down-X-Jacke gleich mit dabei. Dazu mehr in Folge 3 unserer Winterdauertest-Serie.


Mach dich Zwiebel - Dünne Steppjacke drunter, dann geht auch Leder

Spidi Vintage Lederjacke
Dickes Rindsleder und herausnehmbare Thermoweste: Die Spidi Vintage hält bei einstelligen Graden lange warm. Rückenprotektor wahlweise nach Level 1 oder Level 2. Drei Farben hat Spidi im Programm für die Vintage. Am auffälligsten ist die Variante "Eis/Schwarz".
Jede Lage zählt. Weiß jeder Nordkap-Fahrer. Mein Tipp: mindestens drei Lagen, dann bleibt es in der Regel auch obenrum warm. Selbst in einer Lederjacke. Nehmen wir mal die Spidi Vintage. Rindleder in 1,0/1,2 mm Stärke, Baumwollfutter, herausnehmbare Steppweste mit Hohlfaserwattierung (80 g). Drunter noch ein kerniges Baumwollhemd und ein T-Shirt – und der Rumpf bleibt schön warm, auch auf längeren Strecken und einstelligen Temperaturen. An den Armen kann es aber auf Dauer etwas kniepig werden. Abhilfe schafft eine leichte Daunenjacke zum Darunterziehen (statt oder mit der vorhandenen Weste); ausreichend Platz in den Ärmeln bietet die Vintage dafür.

Auch der gute alte Wollpullover wirkt als Zusatzlage Wunder, habe ich in den ersten Dezemberwochen gelernt. Ganz im Gegensatz zu klassischen Sweatshirts oder Hoodies. Da geht die Kälte an den Armen glatt durch und schleicht sich Richtung Körpermitte. Nicht gut. Nicht einmal auf kurzen Strecken.


Mut zum Mantel - Motorradmantel für Scooter-Fahrer

Spidi Beta Evo Primaloft Motorradmantel
Mut zum Mantel: Scooter-Fahrer können diesen Winter in den Motorradmantel Spidi Beta Evo Primaloft schlüpfen. Die Innenjacke und die zertifizierten "Warrior"-Protektoren sind herausnehmbar. So oder so passt der Motoradmantel bei Bedarf auch zum Anzug.

Stets lässig gekleidet, so kennt man die Italiener. Und urbane Hipster. Voll im Trend bei beiden sind kurze Mäntel. Die Style-Spezialisten von Spidi haben für diese Klientel den Motorradmantel Beta Evo Primaloft ersonnen. Wasser- und winddicht, atmungsaktive Wattierung (100g), abnehmbare Kapuze, wasserdichte Außen- und Innentaschen, zertifizierte Protektoren (Level 1 und 2), die überhaupt nicht auffallen. Für muckelige Wärme sorgen die herausnehmbare Steppjacke, die man auch separat tragen kann, und der hohe Kragen. Reißverschluss plus Knopfleiste halten den Fahrtwind draußen.

Seitlich auf Höhe des Pöters gibt es rechts und links noch einen Reißverschluss, der etwas mehr Bewegungsfreiheit in den Schoßbereich bringt. Das verhindert, dass der unterste Knopf aufspringt, sobald man auf der Sitzbank Platz nimmt. Für mich eine äußerst gelungene und empfehlenswerte Scooter-Bekleidung. Der Mod-Parka 3.0, sozusagen. Ein echt cooles Teil, wertig und smart, mit Drei-Lagen-Laminatsystem und dezentem Reflexmaterial.

Mal schauen, wie der sich bewährt, wenn es richtig frostig wird. Ich fahr dann mal weiter.
Text: Ralf Bielefeldt, Fotos: Ralf Bielefeldt, Hersteller


#Honda#Rukka#Spidi#Vanucci

Dieser Beitrag gehört zu einer mehrteiligen News
Honda X-ADV: Mein erster Winter auf zwei Rädern

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