Brema Silver Vase GT

Eins muss man den Machern von Brema lassen: Sie haben es echt raus, mit „eigentlich“ sehr schlichten Jacken für maximale Aufmerksamkeit zu sorgen. Wo man mit der Retro-Adventure-Tourenjacke Silver Vase GT aufschlägt, sind einem interessierte Blicke und Nachfragen sicher. „Ist die Marke neu?“ (nö, gibt es seit 1969) „Wo kommt die her?“ (Italien) „Wo kriegt man die?“ (bislang in Deutschland nur über Online-Händler). Fragen über Fragen, stets begleitet von anerkennendem Kopfnicken: „Cooles Teil.“

So schlicht die einfarbige, fast schon elegante Brema Silver Vase GT auf den ersten Blick wirkt in ihrem legendären Trialmaster-Style, so aufwendig ist sie verarbeitet und so perfekt schützt sie gegen Wind und Wetter und – dank mitgeliefertem Thermolayer – gegen einstellige Temperaturen. Die Warrior-Protektoren an den Schultern und Ellenbogen stammen samt H2Out-Technologie von Spidi. Der italienische Motorradbekleidungs-Spezialist supportet Brema mit Know-how und zunehmend beim Vertrieb. Die abriebfeste Cordura-Außenhülle beschert der Silver Vase GT Schutzklasse AA. Die atmungsaktive Membran ist fest vernäht. Bei hohen Temperaturen kann es daher schnell warm werden in der Jacke. Für leichte Kühlung sorgen bei Bedarf seitliche Reißverschlüsse unterhalb der Achseln und am Unterarm. Echter Durchzug kommt mangels Rückenöffnungen allerdings nicht zustande.

Dafür bewahrt einen die robuste Brema-Jacke bei mittleren Temperaturen auch ohne Thermolayer recht lange vor dem Auskühlen. In der passenden Silver-Vase-GT-Hose (399,90 Euro) kann der Regenlayer heraus geknöpft werden; ein Verbindungsreißverschluss sorgt für sicheren Sitz. Die beiden unteren der vier aufgesetzten Außentaschen sind wasserdicht; innen links gibt es eine per Reißverschluss verschließbare Napoleontasche, rechts eine weitere, quadratische Innentasche mit Klettverschluss. Der senkrechte, charakteristische Brema-Schriftzug auf den Ärmeln reflektiert. Farben: Navy oder Rot.

Mit dieser Touring- und Adventurehose von Brema sind Viel- und Weitfahrer auf alle Eventualitäten vorbereitet: wasserabweisendes Cordura-Gewebe, wind- und wasserdichte H2Out-Membrane (atmungsaktiv) aus dem Hause Spidi, dazu große Warrior-Lite-Protektoren (Level 2) und Ziehharmonika-Stretcheinsätze oberhalb der Knie sowie am Gesäß. Mehr geht nicht. Dank der sehr langen Reißverschlüsse an den Beinen lässt sich die Silver Vase GT easy anziehen und über den Stiefeln schließen. Ein zusätzlicher Klettriemen sorgt für guten Sitz. Sollte dennoch etwas Spritzwasser sich den Weg suchen wollen entlang des Stiefelschafts, versperrt ihm eine feste Membran auf 20 Zentimeter Innenbeinlänge effektiv den Weg.

Drei wasserdichte Taschen spendiert Brema seiner Heritage-Hose – zwei mit schrägem Eingriff vorn, eine recht tiefe hinten rechts. Manch einer mag zusätzliche Cargotaschen an den Beinen vermissen, aber die passen nicht zum cleanen Heritage-Look der Büx. Am linken Bein unten prangt der charakteristische Brema-Schriftzug. Wie bei der passenden Jacke verläuft er senkrecht. Das ist plakativ und durchaus zweckgebunden: Die fünf Buchstaben sind leicht reflektierend und unterstützen so den schmalen Reflektorstreifen, der sich rechts und links jeweils vom hinteren Hosenbeinende bis zur Oberkante des Knieprotektors aufschwingt und im gleichen Abstand vorn wieder nach unten verläuft. Ein schmaler, schwarzer, luftdurchlässiger Stoffeinsatz im Schritt unterstützt die Belüftungsöffnung rechts und links am Bein. Mit 15 Zentimetern Länge fällt diese eher knapp aus. Gleichwohl ist das Hosenbeinklima insgesamt recht ordentlich. Bei steigenden Temperaturen und geringer Regengefahr empfiehlt es sich, die H2Out-Membrane per Reißverschluss aus der Hose zu entfernen, andernfalls wird einem trotz atmungsaktiver Eigenschaften doch schnell recht warm. An kalten Tagen freut man sich natürlich darüber: Die navyblaue Hose lässt absolut kein Wasser hinein – ganz gleich, wie lang der Weg ist.