Starten wir also mal unterhalb von Vigo di Fassa am Abzweig zum Karerpass. Via Moena düst man dann zum 1.918 Meter hohen Passo di San Pellegrino, der südlich der 3.342 hohen Marmolada gelegen die Verwaltungsgrenze zwischen den Provinzen Trentino und Veneto bildet. Anschließend wartet eine recht steile Abfahrt Richtung Falcade. Allerdings bekommt man diesen Ort mit seiner mächtigen Kirche gar nicht richtig zu sehen. Ein gutes Stück oberhalb startet nämlich gleich der nächste Höhenflug über den 2.033 Meter hohen Passo di Vallès. „Tornanti” bis zum Schwindelig fahren gibt es dort natürlich genauso, wie eine erneut traumhafte Rundumsicht, die von den Dolomiti Bellunesi bis zum Latemar reicht. Ganz besonderen Spaß macht aber auch das sechs Kilometer lange Kurvengewussel der Abfahrt, bevor eine flotte Serpentinenstrecke hinauf zum Passo di Rolle führt. Leider ist dieser Pass ziemlich zugebaut, wofür allerdings der Anblick der Cima della Vezzana (3.192 m) entschädigt, ist dieser Berg doch ein mächtiger Klotz aus Kalk. Außerdem gähnt einem bald rechts der Straße das Val Cismon entgegen, dass den Weg nach Tonadico weist. Dort wartet das nächste Zuckerl in Sachen Motorradfahren: Nun reihen sich Passo di Cereda (1.396 m) und Forcella Aurine (1.289 m) aneinander. Man sollte sich von den scheinbar geringen Höhen nicht irritieren lassen, beide Pässe bieten Höhenunterschiede von 600 Metern und auf der Abfahrt vom „Cereda” wartet ein teils nur einspuriges Teilstück mit sattem 22 % (!) Gefälle. So wird es auf der Fahrt nach Agordo nicht langweilig. Diese Aussage gilt auch anschließend, denn nun lernt man den Passo Duran kennen, der auf 1.601 Meter Seehöhe gipfelt und so einen Höhenunterschied von knapp 1.000 Meter bietet. Danach folgt eine illustre Serpentinenorgie bergan, die erst auf der Forcella Staulanza (1.671 m) ihr vorläufiges Ende findet. Südwestlich davon erhebt sich die mächtige Civetta auf 3.218 Meter und rechts reckt sich der Monte Pelmo auf 3.263 Meter in den Himmel. Wahnsinn! Letzterer steigert sich allerdings noch ein wenig. Ab Selva di Cadore stehen Kurven- und Kehrenkombinationen an, die wie eine Achterbahn hinauf zum Passo di Giau (2.233 m) führen. Danach führt das Roadbook in Richtung Passo di Falzarego (2.105 m) und man landet kurz auf der großen Touristenrunde, die sich zäh zwischen Cortina d’Ampezzo, Corvara, Wolkenstein und Canazei dahin quält. So gilt es auch das ein- oder andere mehr schleichende als fahrende Auto zu überholen, obwohl die Gelegenheiten hinsichtlich des ebenso intensiven Gegenverkehrs (Reisebusse gibt es auch!) knapp sind. Auf der Passhöhe selbst tobt ebenfalls das Leben, daher schwingen wir nach einem ganz kurzen Stopp gleich wieder hinab in Richtung Rocca Piétore. Dort beginnt die deutlich weniger frequentierte Ostrampe des Passo di Fedáia, wo bald die ewig weiße Marmolada (3.342 m) ins Bild kommt. Und danach warten die letzten paar Kilometer dieser Traumrunde, die im Fassatal wieder endet.

Motorradtour Marmolada Ronda - Traumstrecke in den Dolomiten – Infos

Allgemeine Infos

• So lang ist diese Motorradtour: ca. 250 km
• Der höchste Punkt der Strecke: 2.231 Meter über NN

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