Die silbrig schimmernde Fat Boy Gray Ghost ist das fünfte Modell der Harley-Davidson Icons Motorcycle Collection. Im Rahmen der Icons Motorcycle Collection präsentiert die Motor Company Jahr für Jahr die limitierte Auflage eines Motorradmodells, das die Neuinterpretation einer klassischen H-D-Stilikone darstellt. Die Modelle der Icons Motorcycle Collection sind nummeriert und weisen Details auf, die sie von der jeweiligen Serienversion abheben. Die Produktion der Fat Boy Gray Ghost ist weltweit auf 1.990 Exemplare limitiert, die unverbindliche Preisempfehlung liegt in Deutschland bei 30.700,-- Euro, in Österreich bei 36.500,-- Euro und in der Schweiz bei 30.700,-- CHF.
Ursprünge des Fat-Custom-Segments
1990 nahm die ursprüngliche Fat Boy den Look, die Proportionen und die Silhouette einer Hydra-Glide aus dem Jahr 1949 auf und verband sie mit der seinerzeit aktuellen Technik. Bei seiner Einführung war das Modell auf eine begrenzte Lebensdauer im Sortiment ausgelegt. Anders als gedacht hat die Fat Boy aber drei Motorengenerationen und eine vollständige Überarbeitung ihres Softail Chassis überdauert und sich seit 35 Jahren ihren Stil bewahrt.
Reflection Finish
Das Reflection Finish wird mittels PVD-Verfahren (Physical Vapor Deposition) erzeugt, das auch als Dünnfilmbeschichtung bekannt ist. Dabei wird ein festes Material in einem Vakuum verdampft und auf die Oberfläche eines Bauteils – im Fall dieser Maschine der des Kraftstofftanks sowie des Front- und Heckfenders – aufgebracht. Dazu wird eine positive Ladung auf das feste Material (eine Aluminiumlegierung) und eine negative Ladung auf das Motorradteil aufgebracht. Nach dem Abscheidungsprozess wird das Bauteil mit Klarlack versehen. In der Vergangenheit wurde das PVD-Verfahren von Harley-Davidson zur Veredelung einiger Kleinteile wie Tankmedaillons und Auspuffblenden eingesetzt. Bei den Fendern und dem Kraftstofftank der Fat Boy Gray Ghost kommt es erstmals bei großen Bauteilen zur Anwendung. Der Rahmen ist in einem hellen Silberton pulverbeschichtet und verchromte Seitendeckel vervollständigen den Glammerlook.
Fat Boy von 1990 Zu den Stylingelementen, die vom Original der Fat Boy inspiriert sind, gehören ein runder Luftfilter, gelbe Embleme an den unteren Rockerboxen, den Motordeckeln und dem Tankkonsoleneinsatz, ein mit Schnürung und Lederquasten versehener Sitz sowie ein schwarzes, ledernes Tank Strap, das ebenfalls eine Schnürung aufweist. Auch die dreidimensionalen Tankmedaillons sind dem Design der geflügelten Tankgraphics am Urmodell der Fat Boy nachempfunden. Auf der Tankkonsole ist die Seriennummer eingraviert, auf dem hinteren Fender befindet sich ein Medaillon, das auf die Zugehörigkeit zur Icons Collection hinweist.
Die für die Fat Boy typischen Lakester Leichtmetallräder sind bereift mit Michelin Scorcher 11 in 160/60 R18 (vorn) beziehungsweise 240/40 R18 (hinten). Die Fat Boy Gray Ghost verfügt über alle technischen Features, die im Modelljahr 2025 für die Fat Boy und die gesamte Baureihe eingeführt wurden. Bei der Fat Boy von 1990 sind die Räder das entscheidende Merkmal. Mit den Scheibenrädern wollten wir einen unverwechselbaren Look erschaffen. Wir trieben unsere Idee mit einer einfarbigen silbernen Lackierung und einem silbern pulverbeschichteten Rahmen weiter voran. Da das gesamte Motorrad nun silberfarben war, brauchten wir etwas noch Helleres, um Akzente zu setzen. Deshalb fügte ich gelbe Verzierungen an den Kipphebelgehäusen, dem Kupplungs- und Zündungsdeckel und dem Zündschalter hinzu. Wir bauten einen Fat Boy Prototyp und nahmen ihn mit nach Daytona, um ein persönliches Feedback von den Fahrern zu erhalten. Willie G. Davidson
Herkunft des Namens Fat Boy
Der Name „Fat Boy“ entstand aus einer Mischung aus Selbstironie und einem besonderen Auftritt. Als das Modell erstmals intern gezeigt wurde, fiel vielen Beteiligten sofort das auffällig „massige“ Erscheinungsbild auf – insbesondere durch die breiten Reifen, die wuchtige Frontpartie und den kraftvollen Auftritt insgesamt. Statt einem klassischen, technischen Namen entschied man sich im Marketing bewusst für eine unkonventionelle, fast respektlose Bezeichnung, die dem voluminösen Look des Motorrads gerecht wird. Der Name wurde so gewählt, dass er einprägsam ist, einen gewissen Witz transportiert und gleichzeitig die Eigenständigkeit des Modells unterstreicht.