Nexx X.WED 3

Endurofahrer haben oft die Qual der Wahl, was den richtigen Helm angeht. Mit Visier und ohne Crossbrille? Schirm dran, Schirm ab? Und wo befestige ich die Kamera, mit der ich meine Abenteuer für die zu Hause Gebliebenen festhalten möchte? Der X.WED3 von Nexx ist der Versuch, alle Fragen mit nur einem Helm zu beantworten.

Material und Verarbeitung

Gefertigt wird der Helm tatsächlich in Europa. Die portugiesische Firma lässt in Portugal produzieren und das mit wirklich gutem Material und in hoher Qualität. Die Helmschale, es gibt drei unterschiedliche Schalengrößen, besteht aus X-Pro-Kohlefaser, die in einem speziellen Verfahren verarbeitet wurde und so eine höhere Schlagfestigkeit bei gleichzeitig geringerem Gewicht verspricht. Die Polster sind allesamt entnehmbar und können in der Waschmaschine gereinigt werden.

Tragekomfort und Gewicht

Solange die Polster noch im Helm und im Helm der Kopf ist, fühlen sie sich jedoch zunächst ausgezeichnet und komfortabel an. Es gibt trotz der nötigen Auflage keine unangenehmen Druckstellen oder kratzende Polsternähte, sondern nur den weichen Stoff des antibakteriellen und schnell trocknenden Polyestergewebes.
Der Helm fühlt sich dann, auch angesichts der umfangreichen Ausstattung und Anbauten, recht leicht an. Der Gang auf die Waage enthüllt: Mit Schirm, aber ohne Halterung für GoPro oder Kommunikationssystem wiegt der X.WED3 1.694 Gramm. Ein sehr respektabler Wert. Erwähnenswert ist das enorme Sichtfeld des Visiers. Auch mit angebautem Schirm ist dieses riesig.

Belüftung und Windgeräusche

Mit im Lieferumfang finden Kunden ein Pinlockvisier, das bei Schmuddelwetter für weiterhin klare Sicht sorgt. Gut so, denn gerade ohne Pinlock und bei verschlossenen Belüftungen sorgt der Beschlag schnell für Ernüchterung. Das spricht vor allem für die Wirksamkeit der Belüftungen. Derer gibt es beim X.WED3 fünf. Eine große am Kinn, samt Schwämmchen hinter der Öffnung, drei an der Stirn und eine kleinere unmittelbar über dem Visier. Sind sie geöffnet, sorgen sie tatsächlich für frischen Wind und den zügigen Abtransport von schlechter Luft und Wüstensand. Die Geräuschentwicklung des Helms ist dabei recht gering, bei offenem oder fehlendem Visier geht es natürlich etwas lauter zu. Bei hohem Tempo ist es dann auf Dauer recht laut.

Ausstattung

Die Anzahl der im Lieferumfang enthaltenen Teile ist erstaunlich. Schräubchen, Kappen, Deckel für die Fixpunkte der ebenfalls mitgelieferten Kamerahalterung sind enthalten. Für handelsübliche Actionkameras gibt es dabei an der Seite und am Kinn zwei Stellen, samt Adapter zur Befestigung per Schrauben. Das klappt im Handumdrehen und ist für die Kameraleute unter den Motorradfahrern eine große Hilfe. Ebenfalls mitgeliefert wird ein zweites, abgedunkeltes Visier. Der Tausch ist per Schnellverschluss simpel und zügig erledigt. Nimmt man das Visier komplett ab, so kann die Visiermechanik mit ebenfalls mitgelieferten Deckeln abgedeckt werden. Für die Crossbrille gibt es auf der Rückseite eine Brillenbandhalterung. Auch eine Sonnenblende ist verbaut. Einziges Manko: Die Mechanik ist etwas kratzbürstig und könnte smoother sein.

Sicherheit

Der Helm ist nach ECE 22.06 zertifiziert, hat einen Doppel-D-Verschluss und reflektierende Elemente auf der Lackierung. Für Sicherheit sorgt zusätzlich ein von Nexx als „X-Foam Crash Bumper“ bezeichnetes Polster am unteren Helmrand, das Aufprallenergie absorbieren und den Aufprallimpuls dämpfen soll. Auch ist das Kinnteil so konstruiert, dass Verletzungen im Brustbereich durch den Aufprall des Helms minimiert werden sollen. Ein Clou ist das von Nexx entwickelte Fast-Release-System, mit dem das Wangenpolster im Fall eines Sturzes vollständig entfernt werden kann.

Fazit

Durch sein modulares Design ist der Nexx X.WED3 vielseitig einsetzbar und an die Bedürfnisse und Wünsche des Fahrers anpassbar. Die umfangreiche Ausstattung und die vielen bereits im Lieferumfang enthaltenen Accessoires sind darüber hinaus ebenfalls ein Pluspunkt. Nimmt man den hohen Tragekomfort und die hohen Sicherheitsstandards hinzu, ist der X.WED3 ganz sicher eine Alternative für viele Endurofahrer.