EICMA Highlights 2018

10.11.2017
| Lesezeit ca. 5 Min.

EICMA-Motorrad-Highlights für 2018

Nach der Saison ist vor der Saison. Während hierzulande die meisten Bikes allmählich in den Winterschlaf fallen, werden in Italiens Mode-Metropole Milano anlässlich der EICMA, der größten Zweiradmesse der Welt, erstmals die Motorrad- und Roller-Neuheiten der bevorstehenden Saison enthüllt. Motorrad & Reisen zeigt die wichtigsten Modelle für 2018 brandaktuelle von der EICMA in Mailand.
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Technische Höhepunkte

Niken – zwei Schwerter – heißt das wahrscheinlich auffälligste Bike der kommenden Saison. Mit zwei 15 Zoll großen Rädern vorne und einem 17-Zöller hinten verspricht das sportliche Dreirad von Yamaha mehr Stabilität und Sicherheit in Kurven sowie ein völlig einzigartiges Fahrerlebnis. Aufgrund der sogenannten Ackermann-Lenkung mit je einer doppelten Upside-down-Gabel pro Vorderrad sollen Schräglagen bis zu 45 Grad möglich sein. Für satten Schub sorgt der 115 PS starke Reihendreizylindermotor der MT-09. Erhältlich ist das schnelle Dreirad voraussichtlich jedoch erst in der zweiten Jahreshälfte 2018.
Mit der Panigale V4 schickt Ducati erstmals ein Serienmotorrad mit 90-Grad-V4-Motor ins Rennen. Der 1103 ccm große Desmosedici Stradale basiert auf dem MotoGP-Aggregat von Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo und soll bei 13'000/min satte 214 PS abdrücken. In der für Rennstrecken optimierten Version Panigale V4 Speciale sollen es sogar 226 PS sein. Trotz zwei zusätzlichen Zylindern bleibt das fahrbereite Gewicht dank leichterem Rahmen bei 195 Kilogramm. Ein umfangreiches Elektronikpaket mit Bosch IMU, Kurven-ABS, Traktions-, Wheelie- und Slide-Kontrolle, Quickshifter und Motor-Modi soll helfen, die enorme Performance im Zaum zu halten.

Komfort Tourer

In über 40 Jahren hat Honda die Gold-Wing zum spektakulärsten Komfort-Tourer weiter entwickelt. Die neuste Version hat im Vergleich zum Vorgängermodell nahezu 50 Kilogramm abgespeckt und das trotz noch üppigerer Ausstattung. Retourgang, elektrisch verstellbarer Windschild und 7-Zoll-TFT-Bildschirm für Navi und Audiosystem sind ebenso dabei wie der Tempomat, LED-Lichttechnik, Smart-Key, und, und, und... Der 1833 ccm große und 126 PS starke Sechszylinder-Boxermotor ist erstmals mit vier Ventilen pro Zylinder und auf Wunsch mit 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik ausgerüstet. Die neue Gold-Wing ist als Bagger ohne und als Version Tour mit Top-Case erhältlich.
Honda Gold Wing Tour
Honda Gold Wing Tour
Ganz ähnliches gilt für die neue K 1600 Grand America von BMW, ein für komfortables Reisen konzipierter Luxus-Tourer. Basierend auf dem Bagger K 1600 B ist die Grand America zusätzlich mit einem großen Top-Case ausgerüstet. Der kompakte Reihensechszylinder leistet 160 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 175 Nm. Aufgewertet mit dem elektronisch gesteuerten Fahrwerk Dynamic ESA verspricht die Grand America höchsten Komfort und Stabilität. Die Anfahrhilfe Hill-Start erleichtert das Anfahren am Berg, die elektrische Rückfahrhilfe das Rangieren des 340 Kilogramm schweren Komfort-Tourers. Die lückenlose Ausstattung steht jener der Gold-Wing in nichts nach.
BMW K 1600 Grand America
BMW K 1600 Grand America

Adventure Bikes

Rund 10 Jahre nach der Lancierung rüstet BMW die GS-Mittelklasse auf. Die bisherige F 700 GS wird zur F 750 GS, die F 800 GS zur F 850 GS. Beide Modelle erhalten einen rundum neuen, weitgehend baugleichen Zweizylinder-Reihenmotor mit nun 853 ccm Hubraum – die 750er mit 77 PS bei 7500/min, die 850 mit 95 PS bei 8250/min. Fahrmodi Road und Rain sind ebenso serienmäßig mit an Bord wie ABS und ASC (Automatic Stability Control). Das sportliche Design der beiden Mittelklasse-Neuheiten ist dem Bestseller R1200GS nachempfunden. In Ergänzung zur Basisversion sind beide als Style-Varianten Exclusive erhältlich, wobei eine weitere Rally-Ausführung der F 850 GS vorbehalten ist. Während die F 750 GS eher für Motorradeinsteiger konzipiert ist, bietet die offroad-tauglichere F 850 GS ausgeprägte Touring-Eigenschaften.
BMW F 850 GS
BMW F 850 GS
Sie ist zwar noch nicht ganz fertig, doch als nahezu serienreifer Prototyp sorgte die neue Yamaha Ténéré 700 in Mailand für großes Aufsehen. Im leichten, schlanken Chassis steckt der 689 Kubik große Crossplain-2-Motor aus dem Allrounder Tracer 700. Ob er ebenfalls stramme 75 abdrücken wird, ist noch ungewiss. Stahlspeichenräder mit Stollenreifen (vorne 21 Zoll) und viel Bodenfreiheit signalisieren ausgeprägte Offroad-Tauglichkeit. Vor der Serienproduktion schickt Yamaha den Prototypen jedoch vorerst auf eine Adventure-Tour rund um die Welt. Und genau für diesen Zweck ist die voraussichtlich erst im Spätherbst erhältliche Ténéré 700 ja auch konzipiert.
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Classic Roadster

Mit der Sport Glide lässt Harley-Davidson bereits das neunte Modell der rundum neuen Softail-Modellbaureihe anrollen. Dabei ist die Neue eine wahre Verwandlungskünstlerin: Ein aggressiver, ab Werk maßgeschneiderter Cruiser, ausgestattet mit abnehmbarer Frontmaske und Gepäcktaschen, der sich ideal zum Touren, Cruisen und zum Pendeln eignen soll. Das leichte und steif konstruierte Softail-Chassis gewährleistet in Kombination mit der üppig dimensionierten Upside-down-Gabel Stabilität und Agilität. Der fest im Rahmen verankerte Milwaukee-Eight 107 V-Twin-Motor liefert satten Schub und ein enormes Drehmoment. ABS, USB-Anschluss, schlüssellose Zündung sowie ein Tempomat gehören zur guten Serienausstattung.
Harley-Davidson Sport Glide
Harley-Davidson Sport Glide
Im Grunde genommen kombiniert die neue Speedmaster von Triumph die Eleganz der Bonneville-Modelle mit dem coolen Look der Bobber. Tolle Details wie beispielsweise die klassische Lampeneinfassung, der nach hinten gezogene Lenker und nach vorne verlegte Fußrasten verleihen der Speedmaster die Ausstrahlung eines echten Custombikes. Mit demontiertem Soziusbrötchen wird sie mit wenigen Handgriffen zum coolen Single-Seater. Für standesgemäßen Antrieb sorgt der drehmomentoptimierte, 77 PS starke Paralleltwin-Motor mit 1200 ccm Hubraum. Der zeitlos-elegante 12-Liter-Tank ermöglicht Reichweiten von über 250 Kilometer.
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Naked Bikes

Vor drei Jahren als Designstudie erstmals gezeigt, geht die Husqvarna Vitpilen 701 jetzt in Serie – endlich, ist man versucht zu sagen. Flacher LED-Rundscheinwerfer mit unverkennbarer Husqvarna-Signatur, unkonventionell ausgeformter Tank, coole Sitzbank, eine vom Sitz schräg nach unten abfallende Linie, die in die Halterung des Auspuffs übergeht – In optischer Hinsicht geht das modern und minimalistisch gezeichnete Naked Bike eigenständige Wege. Angetrieben wird die lediglich 157 Kilogramm schwere Vitpilen 701 von einem 75 PS starken Eintopf mit 693 ccm Hubraum. Ob sich das lange Warten auf den „Weißen Pfeil“ – so die Übersetzung der schwedischen Bezeichnung – gelohnt hat, werden in Kürze erste Testfahrten zeigen.
Honda CB1000R
Honda CB1000R
Die zur neuen Saison rundum erneuerte CB1000R ist aktuell das stärkste Naked Bike von Honda. Der minimalistisch gestylte Café Racer gefällt mit modern interpretierten Klassik-Elementen. Neben dem ästhetischen Auftritt ist auch die Performance wesentlich. Eine Gewichtsreduktion um 12 kg und eine Leistungssteigerung um 20 PS im Vergleich zum Vorgängermodell bringen ein um 20 Prozent verbessertes Leistungsgewicht. Nähere Angaben und technische Daten sind derzeit nicht verfügbar. Mehrere elektronisch gesteuerte Riding Modes mit unterschiedlicher Kombination aus Leistung, Motorbremse und HSTC Traktionskontrolle werden durch den Einsatz von modernster Throttle By Wire Technologie gemanagt.
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