Trotzdem lässt sich das nächste Ziel nicht weiter verschieben, denn die Saison für Colorados Offroadparadies rund um Ouray, Telluride und Silverton ist fast schon zu Ende. Hier gibt es unzählige Offroadpässe in fast 4.000 Metern Höhe in unterschiedlichsten Schwierigkeitsleveln. Und ebendiese Höhe macht das Ganze zeitlich kritisch, denn schon ab Mitte September können die Bergpässe zugeschneit sein.
Für die Schotterpässe rund um Silverton wird noch ein neuer Hinterreifen aufgezogen Der Weg dorthin ist wunderschön, denn wir kommen über den Million Dollar Highway, eine der schönsten Straßen der USA. Als Basislager für die nächsten Tage suchen wir uns einen schönen Campspot in der Nähe von Silverton aus, gratis und sogar mit Toilette, besser geht es fast nicht. Hier bauen wir unser Lager auf und treffen viele andere Offroad-Enthusiasten. Einer davon, Paul, hilft uns noch beim Reifenwechsel und gibt uns viele Tipps zu den Strecken. Denn er kommt jedes Jahr her und weiß genau, welche Strecke aus welcher Richtung besser zu fahren ist oder wie man die Routen zu schönen Tagestouren kombinieren kann.
Die beeindruckenden Farben der Berge, rund um den Corkscrew-Pass, lassen uns immer wieder stoppen und staunen
Die ersten Pässe: Corkscrew, California und Cinnamon
Los geht es mit frischen Reifen und zum ersten Mal ohne Gepäck und dadurch mit einer ganz neuen Leichtigkeit über den Corkscrew-, California- und Cinnamon-Pass. Alle drei Pässe sind atemberaubend schön. Die rot, gelb, lila und grau leuchtenden Berge, die unendliche Weite und die teilweise sehr anspruchsvollen Steigungen ergeben zusammen einfach nur Fahrspaß pur. Wir genießen die Gegend so sehr, dass selbst der Hagel auf der California-Passhöhe die Euphorie nicht dämpfen kann.
Der Ophir-Pass ist ein landschaftliches und fahrerisches Highlight für uns. Die schiere Größe und Schönheit dieses Abschnitts sind überwältigend
Der beeindruckende Ophir-Pass
Die zweite große Tour geht über den Ophir-Pass nach Telluride. Der Ophir-Pass ist noch einmal beeindruckender und schöner als alles am Tag davor. Die enorme Größe, der felsige und farbenfrohe Steilhang auf der Westseite des Passes machen ihn zu einem der schönsten Gebirgspässe, die wir je gesehen haben.
Hoch hinaus geht es an den steilen und grob schottrigen Hängen des Imogene-Passes
Der Imogene-Pass: Eine Herausforderung
Von Telluride aus geht es dann wieder steil bergauf, hoch auf den Imogene-Pass. Ich kämpfe mich immer weiter den Berg hinauf, die Strecke wird immer steiler und holpriger, der Schotter gröber, die Felsstufen werden höher, bis es einfach nicht mehr geht. Nur zwei Kilometer vor dem Gipfel müssen wir aufgeben, meine Kraft ist einfach zu Ende und noch einen Sturz, nachdem der letzte weiterhin nicht verheilt ist, wollen wir vermeiden. Aufgeben ist nie einfach, aber so haben wir schon einen logischen Grund, in ein paar Jahren zurückzukommen und es noch mal zu versuchen. Der Imogene-Pass war auch der letzte große Bergpass, den wir hier fahren wollten, also heißt es am nächsten Tag zusammenpacken und weiterfahren, zum Glück ohne weiteren Sturz.
Mount Evans Scenic Byway
Neben dem riesigen Offroadspielplatz ist Colorado unter Motorradfahrern auch noch für etwas anderes bekannt, nämlich die höchste asphaltierte Straße Nordamerikas, den Mount Evans Scenic Byway, der auf über 4.300 Meter hoch führt.
Einer der vielen kleinen Tunnel entlang der malerischen Phantom Canyon Road Auf dem Weg dorthin fahren wir natürlich weiter auf Schotter durch den Red Canyon und Phantom Canyon, beides wunderschön rote Schluchten und kein Mensch weit und breit zu sehen.
Der Mt. Evans, mittlerweile Mt. Blue Sky, Scenic Byway führt auf der höchsten asphaltierten Straße der USA auf über 4.300 m hinauf Am Mount Evans (2023 umbenannt in Mount Blue Sky) angekommen, sind wir zu spät. Genau einen Tag. Die letzten Höhenmeter sind für dieses Jahr seit gestern gesperrt. Wir kommen nur noch auf 4.000 Meter. Schade. Jedoch nicht so schlimm, da wir ohnehin eines Tages wiederkommen möchten, damit ich den Imogene-Pass noch abhaken kann. Und nächstes Mal sind wir dann auf jeden Fall ein paar Wochen früher dran.
Find's immer wieder beeindruckend, wie viel Abenteuer man auf zwei Rädern erleben kann. Pech mit der Technik gehört wohl dazu, aber das macht die Geschichten nur interessanter. Erholung ist wichtig, besonders nach so einem Sturz. Weiterhin eine gute Reise. Ich freue mich auf die nächsten Stories.
Als leidenschaftlicher Rollerfahrer, der auch mal von Langstreckenfahrten träumt, finde ich den Mut und die Abenteuerlust von Tim und Jessy beeindruckend. Die Entscheidung, alles hinter sich zu lassen und auf so eine epische Reise zu gehen, ist wirklich inspirierend. Es zeigt, dass das Motorradfahren mehr als nur ein Hobby ist; es ist eine Lebenseinstellung, die Freiheit und Selbstentdeckung ermöglicht. Die Vorstellung, fast den ganzen amerikanischen Kontinent zu durchqueren, weckt in mir den Wunsch, auch irgendwann meine eigenen Grenzen zu überschreiten. Besonders das Erlebnis mit dem Grizzly bei Alaska, zeigt, wie unmittelbar und intensiv die Begegnungen in der Wildnis sein können. Diese Story macht mir Mut, vielleicht doch mal eine längere Tour zu planen.
Ein echtes Abenteuer mit Zehenschnaps und Schlüpferkanonen – ein herrlich absurder Trip, der beweist, dass wir die 20er nicht ganz so ernst nehmen ´sollten.
Die pure Freude und Abenteuerlust, die aus jeder Zeile springt, fängt so authentisch das ein, was das Motorradfahren ausmacht – Freiheit und das Unbekannte. Einfach herrlich, diese Hingabe!
crazy was die beiden erlebt haben, aber mit sandalen am gletscher is ja fast schon fahrlässig ;) ich wünsche euch eine gute weiterfahrt und und mir mehr tolle eindrücke von eurem abentuer