Berechnet man die Größe eines Motorradherstellers nach Umsatz, liegen die Marken in Front, die hochpreisige Motorräder in ziemlich großen Mengen produzieren: Dazu gehören Harley-Davidson und auch BMW. Geht es bei der Klassifizierung nach der Zahl der jährlich von einem Hersteller gefertigten Zweiräder, schieben sich die japanischen Branchengiganten mit ihrem enorm breiten Modellangebot ab 50 ccm Hubraum nach vorne, vornehmlich Honda und Yamaha.
Berücksichtigt man aber ausschließlich Motorräder im Midsize-Bereich und lässt Roller, Kleinkrafträder und Ähnliches weg, dann gebührt die Krone der indischen Marke Royal Enfield, findet Kai Petermann, verantwortlich für den Vertrieb der Marke in Deutschland. Wir bauen keine 125er oder gar noch kleinere Motoren, mit denen bekannte Großhersteller primär ihre riesigen Stückzahlen machen. Wir bauen keine Mopeds, keine Leichtkrafträder oder ähnliches
Über eine Million Maschinen pro Jahr – ganz ohne 125er oder Roller
Tatsächlich produzieren die Inder ausschließlich Motorräder der Mittelklasse mit 250 bis 750 Kubikzentimeter Hubraum, davon aber viele. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden erstmals mehr als eine Million hergestellt. Exakt waren es 1.009.000 Stück.
Der indische Motorradhersteller ist der größte der Welt - zumindest in einer möglichen Zählweise Diese Zahl verteilt sich auf vier Motorenbaureihen: Neben einem 350 Kubik großen Einzylinder gibt es noch zwei weitere luftgekühlte Motoren, einen 440er-Einzylinder, der nicht für Europa homologierbar ist, und einen 650er-Zweizylinder. Das jüngste Triebwerk ist ein 450 Kubikzentimeter großer Einzylinder mit Flüssigkeitskühlung. Er existiert erst seit 2023 und wird bisher nur in der Reiseenduro Himalayan und dem Naked Bike Guerrilla angeboten.
Royal Enfield wächst kontinuierlich und gilt auf dem Heimatmarkt als Premiummarke. Der Hersteller steigert den Absatz auch in Asien und im westlichen Ausland. Selbst im performanceorientierten Deutschland wächst die Bedeutung der Marke: Vergangenes Jahr listete der Industrieverband Deutschland (IVM) Royal Enfield bei den Krafträdern erstmals unter den zwölf volumenstärksten Marken. Für 2025 setzt Royal Enfield insbesondere auf eine stärkere Präsenz im Zweizylindersegment; neu angeboten werden die Modelle „Bear 650“ und „Classic 650“. Erstere ist eine Scrambler, die „Classic 650“ trägt die seit 1901 andauernde Tradition der Marke in ihrer Modellbezeichnung. Damit umfasst das Portfolio der Inder insgesamt zwölf Modelle, die es in unterschiedlichen Varianten und Farben gibt. Preisgünstigstes Modell ist die HNTR 350 in der Dapper-Version für 4.490,-- Euro, am teuersten ist die Super Meteor 650 „Celestial“ für 8.390,-- Euro. Die neue „Bear“ liegt zwischen 7.640,-- und 7.890,-- Euro, die neue Classic 650 zwischen 7.090,-- und 7.390,-- Euro. Im vergangenen Jahr wurde zudem ein E-Motorrad angekündigt.
Indiens Traditionsmarke wächst auch in Deutschland weiter
Um auch weiterhin steigende Zulassungs- und Bestandszahlen in Deutschland zu schreiben, baut Royal Enfield seine Präsenz aktuell deutlich aus. „Wir wollen unseren Kunden mehr Service bieten und dazu gründen wir eine eigene deutsche Niederlassung“, erklärt Petermann. Die soll ab Herbst im Raum Freiburg ihren Betrieb aufnehmen und den Vertrieb in Deutschland koordinieren.
Royal Enfield knackt Millionenmarke: Rekordjahr im Verkauf
Royal Enfield hat im Geschäftsjahr 2024/25 erstmals die Marke von 1 Million verkauften Motorrädern überschritten und damit einen neuen Verkaufsrekord aufgestellt.
Mit 1.009.900 verkauften Einheiten (offizielle Angabe des Herstellers) stieg der Absatz um 11 % im Vergleich zum Vorjahr. Schlüssel zum Erfolg sei vor allem das Modell Hunter 350, das mit über 500.000 verkauften Exemplaren seit seiner Markteinführung als Verkaufsschlager glänzt. Zum Vergleich: BMW Motorrad verkauft pro Jahr etwas über 200.000 Motorräder, Harley-Davidson ca. 150.000 – insgesamt.
Kundenzufriedenheit als Schlüssel zum Erfolg
Auch international expandiert Royal Enfield weiter: Neben einer neuen Montageanlage in Thailand wurde die Produktion in Bangladesch aufgenommen. Zudem wurde mit „Flying Flea“ die erste elektrische Modellreihe vorgestellt. In der J.D.-Power-Studie 2025 erzielte Royal Enfield zudem die höchste Kundenzufriedenheit in der Zweiradkategorie.
Hallo,
wisst Ihr eigentlich, dass Royal Enfield auch deutsche Wurzeln hat (Gemeinde Forstern in Oberbayern).
Aus WIKIPEDIA (unter Eicher Motor ltd od. Eicher Goodearth): "Der Ursprung war 1948 die Gründung der Firma Goodearth Company, die sich mit dem Import von Traktoren nach Indien beschäftigte. Durch die Zusammenarbeit mit der deutschen Firma Gebr. Eicher wurde 1959 ein Joint Venture unter dem Namen Eicher Tractor Corporation of India Private Ltd. gegründet, um als Erster im Land Traktoren lokal herzustellen. Der Erfolg blieb nicht aus und das Unternehmen wuchs. 1982 begann eine technische Zusammenarbeit mit Mitsubishi, um leichte Lastkraftwagen und Omnibusse in Indien herzustellen. 1990 wurde die indische Firma Enfield übernommen, ein bekannter Hersteller von motorisierten Zweirädern."
VG Mleh-Liw
Ich finde die Marke richtig gut, gute Qualität zu vernünftigen Preisen, dazu wirklich schöne Motorräder. Für die nächste Kaufentscheidung sicher mehr als eine Überlegung wert
Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich mir in den 90er mal eine Diesel Enfield geliehen hatte und ein bisher nicht gekanntes fahrgefühl bei mir einstellte. So wie ein zweirädriger Lanz Bulldog.
Kein Vergleich zu dem was dort heute vom Band kommt. Ich muss mich mit dem Angebot mal näher beschäftigen, vielleicht komme ich ja auf den Geschmack. Die Qualität soll ja ganz ordentlich sein und der Preis stimmt auch.
Ein Fremder ist ein Freund, den Du nur noch nicht kennen gelernt hast.
Einmal Royal Enfield immer Royal Enfield. Nicht nur der günstigste Preis sondern auch Qualität. Bin so zufrieden mit meiner. Kann Royal Enfield jedem empfehlen der was Grund Solides will und keinen Wert auf die ganze Elektronische Spielereien legt.
Ich wünsch dir immer ne Hand breit Asphalt unterm Gummi.