Benelli; Jordan Pay; Marco Zamponi; Alexander Klose, Alberto Cervetti; Husqvarna; Chippy Wood; Ducati; Francesc Montero; Matthijs van Roon Photography; Marco Campelli; Sebas Romero; Felix Romero
Benelli geht ab 2022 auch in der 800 ccm-Klasse an den Start
Benelli (0,68 % Marktanteil)
Mit 766 verkauften Einheiten schieben sich die unter dem Markennamen Benelli verkauften Bikes Schritt für Schritt in die Top 15 der beim Industrie-Verband Motorrad Deutschland e. V. geführten Hersteller und schaffen das, was einer Traditionsmarke wie MV Agusta (Platz 23/0,21 % Marktanteil) und Elektrospezialist Zero (Platz 22/0,24 % Marktanteil) verwehrt bleibt. Die neuen TRK 800 und Leoncino 800 könnten 2022 für weiteren Vortrieb sorgen.
Indian bietet im neuen Jahr vor allem neue Farbvariationen an
Indian (1,49 % Marktanteil)
Bei Indian mag man es bunt. Hauptsächlich neue Farben werden in 2022 eingeführt. Das ist aber nicht weiter schlimm. Indian Bikes leben ohnehin mehr vom Style und dem Lebensgefühl, das sie vermitteln, als von Hightech-Gadgets. Dennoch sind sie gefragt, sodass Indian mitunter an Produktionskapazitätsgrenzen stößt. Ladenhüter sind die Bikes definitiv nicht.
Mittlerweile klassisch und modern – die neuen Modelle von Moto-Guzzi
Moto-Guzzi (1,55 % Marktanteil)
Bei Moto-Guzzi ist man in den letzten Jahren endlich aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Regelmäßige Modellpflege und Modernisierung der Modellpalette bedeuten zum hundertsten Jubiläum der Marke Platz 13 und ein Zulassungsplus von 7,84 %. Zu große Sprünge dürfen wir von der alten Dame aus Mandello in 2022 jedoch nicht erwarten.
Royal Enfields Meteor 350 macht optisch durchaus etwas her. Eine größere Motorvariante könnte in Deutschland der beliebten Honda CMX 500 Rebel durchaus Konkurrenz machen
Royal Enfield (2,08 % Marktanteil)
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Nach und nach fasst der indische Großkonzern auch in Deutschland Fuß. Für ein Bike in den Top 50 der Zulassungsstatistik reicht es zwar noch nicht, dennoch geht es mit Royal Enfield weiter bergauf. Ein Plus von 4,27 % täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass Royal-Enfield-Bikes weiterhin für den asiatischen Markt konzipiert sind. In Europa bedarf es schlichtweg größerer Hubräume. Eine Meteor 650 beispielsweise ist nach unserem Kenntnisstand nicht in Planung. Die Meteor 350 ist ein wahrhaft schickes Motorrad und findet sicher auch seine Fans hierzulande. Um die Massen in Europa zu begeistern, bedarf es aber mehr Pferdchen unter dem Sattel.
Mit der Tuareg 660 hat Aprilia noch einen scharfen Pfeil im Köcher
Aprilia (2,14 % Marktanteil)
Weg vom Fenster war Aprilia in den Zulassungsstatistiken der letzten Jahre. 2021 verdoppeln die Italiener ihren Marktanteil nahezu und feiern in Deutschland ein Zulassungsplus von 95,31 %. Maßgeblich verantwortlich dafür ist die RS 660, die allein 1063 der insgesamt 2414 verkauften Einheiten ausmacht. In 2022 wird es mit Aprilia weiter bergauf gehen. Neben der weiterhin beliebten Tuono 660 hat vor allem die Tuareg 660 das Potenzial, Aprilia einen weiteren Schub zu verleihen.
„Endlich mal eine hübsche KTM“, schreibt ein M&R-Leser zur neuen Norden 901 von Husqvarna. In der Tat ist die Front optisch das komplette Gegenteil der Adventure-Familie des Mutterkonzerns.
Husqvarna (2,65 % Marktanteil)
Die KTM-angetriebene Marke mit der markanten Optik kann sich auf ihr Spitzenmodell 701 Supermoto verlassen. Gemeinsam mit der SMC 690 verleibt sich der KTM-Konzern so nahezu den gesamten Supermoto-Markt ein. Wie es in 2022 laufen wird, wird auch von der Norden 901 abhängen.abhängen. Vor allem Biker, die mit der Optik der KTMs nichts anfangen können, greifen zur Husqvarna mit dem klassischen Rundscheinwerfer. Nach einem Zulassungsrückgang von 15,96 % in 2021 könnte es im kommenden Jahr wieder etwas aufwärts gehen.
Das wurde auch Zeit – Suzukis Hayabusa wieder zurück in Deutschland
Suzuki (2,93 % Marktanteil)
Die Japaner reagieren nach dem stetigen Zulassungsschwund der letzten Jahre und bringen zahlreiche Updates, sowie mit der GSX-S1000GT auch mal wieder ein neues Modell. Dazu wurde die Hayabusa zurück auf Europas Straßen gebracht und ein zeitgemäßes TFT-Display entwickelt, das nach und nach in die Modellpalette eingepflegt werden dürfte. Ein Rückgang von -42,96 % an zugelassenen Suzuki-Motorrädern gegenüber dem Vorjahr spricht eine deutliche Sprache. V-Strom 1050 und SV 650 erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, wie die Marke an sich. Stechen die neuen Trümpfe, kann es für Suzuki in 2022 wieder deutlich bergauf gehen.
In der Mittelklasse räumt Triumph mächtig ab – die Tiger Sport 660 dürfte sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen
Triumph (5,32 % Marktanteil)
Nicht nur James Bond fährt Triumph, sondern auch 5,32 % der Deutschen entscheiden sich mittlerweile für ein Neufahrzeug der Briten. Das Zulassungsplus beträgt in 2021 zwar lediglich 3,29 %, aber da die meisten Topmarken aufgrund des gegenüber dem Vorjahr schwächeren Verkaufs verlieren, gewinnt Triumph ordentlich an Marktanteil (Vorjahr 4,69 %) dazu. Das meistgekaufte Modell ist die Trident 660, auf deren Basis nun die neue Tiger Sport 660 erschienen ist. Die Marketing-Strategen von Triumph haben die Mittelklasse für sich entdeckt und damit genau auf das richtige Pferd gesetzt. In 2022 kommt dazu noch die neue „große“ Tiger 1200 auf den Markt. Für Triumph scheint das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.
Ducati nimmt jetzt auch die ganz Abenteuerlustigen ins Visier und launcht mit der DesertX ein Bike für das Gelände
Ducati (5,34 % Marktanteil)
Ducati hat es mit der Multistrada V4 geschafft, das tourenbegeisterte Publikum von sich zu überzeugen. Während die Multistrada 1260 noch hinter anderen Ducati-Bikes hinterherhinkte, so ist die Multistrada V4 nun definitiv zum Zugpferd der Italiener in Deutschland geworden. Auch uns konnte die neue „V4“ von Beginn an überzeugen. Mit den zuletzt präsentierten kleineren Ducati-V2-Modellvarianten, der Streetfighter und der Multistrada, dürften zudem weitere Zielgruppen angesprochen werden. Dazu kommt mit der DesertX eine „Multistrada Cross“ zum Ducati-Händler, die auch die Adventure-Lücke in der Ducati-Modellpallette schließt.
Noch nicht so richtig in Deutschland angekommen – Harleys Pan America 1250 könnte in 2022 dennoch richtig durchstarten!
Harley-Davidson (6,86 % Marktanteil)
Bei den Amerikanern der Kultmarke Harley-Davidson lief es zuletzt eher schleppend. In 2021 ging es nochmals bergab. Ein Zulassungsminus von 24,96 % steht zu Buche. Positiv ist, dass die EU-Strafzölle vom Tisch sind und man bei Harley-Davidson nun wieder Planungssicherheit für den europäischen Markt hat. Auch haben die mit wirklichen Kracherpräsentationen eingeführten Modelle Pan America und Sportster Snoch nicht gezündet. Beide Modelle haben aber definitiv das Potenzial für eine Aufholjagd im kommenden Jahr.
Hauptsächlich Lieferprobleme bremsten Yamaha im Jahr 2021. Sollten die neue MT-10 und Co. im kommenden Jahr wieder zuverlässig erhältlich sein, wird Yamaha deutlich zulegen.
Yamaha (7,49 % Marktanteil)
Bei Yamaha hat man ein furchtbares Jahr hinter sich. -30,29 % Zulassungen gegenüber dem Vorjahr weist die IVM-Statistik aus. Das sind fast 4.000 Fahrzeuge weniger. Auf der EICMA gingen wir dem Problem auf den Grund und fragten die Verantwortlichen nach den Gründen. Immerhin sind Yamaha-Bikes weiterhin Preis-Leistungs-Könige und erfreuen sich größter Beliebtheit. Dazu ist die Modellpflege vorbildlich. Des Rätsels Lösung ist denkbar einfach: Yamaha kann nicht liefern. Laut eigenen Aussagen war man in 2021 lediglich in der Lage, rund 50 % der Kaufanfragen in Deutschland zu bedienen. Ihr erinnert euch an das riesige Containerschiff, das im Suezkanal fest steckte? Zahlreiche MT-07-Teile waren an Bord. Seitdem hinkt man mit den Lieferungen hinterher. Bekommt Yamaha die Lieferprobleme 2022 in den Griff, geht es auch mit den Zulassungszahlen wieder aufwärts. Daran zweifelt sicher niemand.
Mit der Versys 650 und der H2 SX wertet Kawasaki für 2022 zwei Tourenbikes auf
Kawasaki (10,67 % Marktanteil)
Die Zulassungszahlen von Kawasaki haben in 2021 etwas nachgelassen. Dennoch stellt man mit der Z650 und der Z900 zwei der drei beliebtesten Bikes Deutschlands. Das Motto „viel Bike fürs Geld“ kommt beim Kunden gut an. In 2022 gilt es jedoch, zahlreiche Attacken der Konkurrenz, die die Mittelklasse für sich entdeckt hat, abzuwehren. Im Gegenzug stehen die Versys 650 und die H2 SX im kommenden Jahr technisch aufgewertet beim Händler.
Zahlreiche Updates sollen auch 2022 wieder für tausende neue KTMs auf deutschen Straßen sorgen
KTM (11,41 % Marktanteil)
Während die Konkurrenz mit enormem Aufwand und riesigen Videopräsentationen den potenziellen Käufern sämtliche Neuheiten präsentierte, ging es bei den Österreichern etwas biederer zu. Kostspielige Präsentationen für den Endkunden gab es nicht. Insgesamt wurden in 2021 mehr als 2.000 KTM-Motorräder weniger neu zugelassen als im Vorjahr. Den zweiten Platz der Herstellerrangliste musste man an Honda abtreten. Dennoch hat KTM in den letzten Jahren eine famose Entwicklung durchlaufen und sich über viele Jahre hinweg zu einer der beliebtesten Marken überhaupt gemausert. Mit den angebotenen Modellen muss man sich vor niemandem verstecken, somit wird KTM auch in den kommenden Jahren stets unter den Topmarken zu finden sein.
Der Knaller in 2022? Die NT1100 könnte Hondas zweiten Platz bei den Herstellern im kommenden Jahr zementieren
Honda (12,54 % Marktanteil)
Wenn es einen ernst zu nehmenden Konkurrenten gibt, der BMW in 2022 hier und da Marktanteile klauen kann, dann dürfte Honda mit seiner ausgeglichenen Modellpallette vorn mit dabei sein. Mit der NT1100 kommt nun auch noch ein „echter“ Tourer zurück ins Programm, von dem einiges erwartet werden darf. Bei uns sprengte die Präsentation für einige Tage sämtliche Klick- und Aufrufzahlen. Dementsprechend dürfte der Blick bei Honda im kommenden Jahr in jedem Fall nach oben gehen.
Die BMW R 1250 GS dürfte auch 2022 wieder die aunangefochtene Nummer eins werden
BMW (23,15 % Marktanteil)
BMW, BMW, BMW. Man schämt sich fast, die ständigen Lobeshymnen zu verfassen, aber Zahlen lügen nun mal nicht. Die Verkaufszahlen der BMW R 1250 GS steigen, egal ob gerade neu erschienen, mit Modell-Update oder ohne, schwaches Jahr oder nicht. Machen wir es kurz: BMW ist die einzige Marke der Top 5, die im schwächeren Jahr 2021 mehr Motorräder unter die Leute gebracht hat als im Rekordjahr 2020. Der Marktanteil ist somit ebenfalls gestiegen. 26.092 Neuzulassungen sind unerreicht. BMW ist die erfolgreichste Marke mit dem erfolgreichsten Bike. Nebenbei haben die Bayern mit der R18 auch noch das mit Abstand erfolgreichste Big-Bike in Deutschland auf den Markt geworfen. Platz 1 dürfte somit auch im kommenden Jahr für BMW reserviert sein.